: CSU-Krach um Streibl
■ Seehofer contra Huber
München/Bonn (dpa) – Der Schlagabtausch innerhalb der CSU um ein Spitzengespräch über die politische Zukunft von Bayerns Ministerpräsident Max Streibl geht weiter. Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer bekräftigte, daß er „in nächster Zeit“ mit internen Gesprächen rechne. CSU-Generalsekretär Erwin Huber wies gestern solche Überlegungen erneut scharf zurück: „Das ist alles frei erfunden.“ Ein Gespräch führender CSU-Politiker mit oder wegen Streibl sei „weder geplant noch veranlaßt“.
Seehofer hatte am Mittwoch gefordert, die CSU solle in den nächsten Wochen unter anderem auch die Frage klären, ob Streibl dem Wahlkampf 1994 physisch und psychisch gewachsen sei. Anschließend dementierte er, damit die Leistungsfähigkeit des durch die Amigo-Affäre unter Druck geratenen Ministerpräsidenten in Zweifel gezogen zu haben.
In einem von der Staatskanzlei verbreiteten Interview des Bayerischen Fernsehens betonte Seehofer erneut, Streibl müsse für sich selbst entscheiden, ob er eine solche „Drucksituation“ durchstehen wolle. Man müsse sich in dieser Frage auch ein bißchen in die Situation Streibls und seiner Familie hineinversetzen.
In der CSU-Fraktion wurden unterdessen neue Signale registriert. Daß Streibl bei dem jüngsten Fraktionstreffen – kurz nach dem ersten Seehofer-Interview – von einer „starken Mannschaft“ für den Wahlkampf sprach, werteten einige Abgeordnete als Zeichen von Nachdenklichkeit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen