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CSU: DSU kein „Ableger“

■ CSU-Generalsekretär betont Unabhängigkeit der Schwesterpartei

München/Berlin (dpa) - Die beiden Schwesterparteien CSU und DSU haben nachdrücklich ihre Partnerschaft und Selbständigkeit betont. CSU-Generalsekretär Erwin Huber erklärte gestern, die DSU sehe sich in besonderer Partnerschaft zur CSU. Von seiten der Bayern werde dies umgekehrt ebenso betrachtet. Huber bezeichnete die Existenz der DSU in der DDR als „Idealkonstellation“. Bei gesamtdeutschen Wahlen würde damit das gesamte Spektrum der Union abgedeckt. Ihre strukturelle Mehrheitsfähigkeit bliebe erhalten, ohne oder gegen die Union könne nicht regiert werden. Der Generalsekretär sagte, nach den bisherigen Gesprächen gehe die CSU davon aus, daß auch nach einer Vereinigung der DDR mit der Bundesrepublik die DSU den gesamten Bereich der jetzigen DDR abdeckt. Die Partnerschaft zwischen CSU und DSU habe „mit einem Kreuth“ - dort hatte die CSU 1976 die später widerrufene Trennung der Fraktionsgemeinschaft mit der CDU beschlossen - „überhaupt nichts zu tun“. Huber versicherte: „Die DSU ist kein Ableger der CSU, auch keine Filiale der CSU für die DDR, sie ist eine eigenständige Partei.“ DSU-Chef Ebeling sieht keine Veranlassung für seine Partei, sich aus der konservativen „Allianz für Deutschland“ zu lösen. „Aus meiner Sicht hat sich nichts geändert“, meinte er. Ebeling nannte es auch unzutreffend, daß die CSU deswegen auf seine Partei Druck ausübe. In der letzten Woche hatte ein Grundsatzpapier der DSU-Fraktion Spekulationen ausgelöst, daß sich die Partei aus der „Allianz“ verabschiede. Zudem hatte anschließend die CSU ihrer DDR-Schwesterpartei geraten, sich aus dem Wahlbündnis „Allianz für Deutschland“ aus CDU, DSU und Liberalen zu lösen.

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