piwik no script img

CDU verliert DüsseldorfSozialdemokraten schlagen Rad

Bittere Niederlage für die CDU: In der NRW-Landeshauptstadt gewinnt der SPD-Kandidat Geisel überraschend gegen den amtierenden OB Elbers.

Thomas Geisel und die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft freuen sich über Geisels Sieg bei der Oberbürgermeisterwahl in Düsseldorf. Bild: dpa

DÜSSELDORF dpa | Bei den Stichwahlen um die Posten der Oberbürgermeister und Landräte in Nordrhein-Westfalen haben in Düsseldorf, Mönchengladbach und im Kreis Siegen-Wittgenstein die Amtsinhaber verloren. In der Landeshauptstadt gewann überraschend SPD-Kandidat Thomas Geisel klar gegen Amtsinhaber Dirk Elbers von der CDU.

Dagegen konnte die CDU der SPD den Chefsessel im Mönchengladbacher Rathaus abnehmen. Ihr Kandidat Hans Wilhelm Reiners setzte sich mit 50,4 Prozent gegen Amtsinhaber Norbert Bude (SPD) durch, der auf 49,6 Prozent kam.

Einen Wechsel gab es auch im Kreis Siegen-Wittgenstein. Dort löst SPD-Kandidat Andreas Müller Amtsinhaber Paul Breuer von der CDU als Landrat ab. Insgesamt wurden am Sonntag in sechs Großstädten die Oberbürgermeister und in sieben Kreisen die Landräte bestimmt.

Fast überall gab es nur eine sehr geringe Wahlbeteiligung. In Düsseldorf gaben 41,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Meist gingen gerade ein Drittel der Stimmberechtigte zur Wahl. In Dortmund, wo Amtsinhaber Ullrich Sierau gegen die CDU-Kandidatin Annette Littmann gewann, betrug die Wahlbeteiligung nur 30,9 Prozent. Noch geringer war die Wahlbeteiligung in der Städteregion Aachen mit 22,2 Prozent. Im Märkischen Kreis ging nicht einmal jeder Fünfte (19,6 Prozent) zur Wahl.

SPD regiert in 9 von 10 Städten

Insgesamt wurden am Sonntag in sechs Großstädten die Oberbürgermeister und in sieben Kreisen die Landräte bestimmt. Dort hatte in der ersten Runde vor drei Wochen kein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht. Bei der Kommunalwahl am 25. Mai war die CDU landesweit mit 38,0 Prozent stärkste Partei geworden, die SPD hatte 31,0 Prozent erreicht.

Für die CDU haben sich mit der Niederlage in Düsseldorf die Verluste in Großstädten fortgesetzt. In Nordrhein-Westfalen haben jetzt die fünf größten Städte Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Duisburg einen SPD-Oberbürgermeister. Bundesweit stellt die SPD nach dem Sieg von Geisel in Düsseldorf in neun der zehn größten deutschen Städte den Oberbürgermeister. Hinzu kommt ein grüner Stadtchef.

Hagen erhält den einzigen parteilosen Oberbürgermeister einer nordrhein-westfälischen Großstadt. Der von CDU, Grünen und FDP unterstützte Erik Schulz setzte sich mit 62,7 Prozent gegen SPD-Kandidat Horst Wisotzki durch. Schulz war erst wenige Monate vor der Wahl aus der SPD ausgetreten.

In Bielefeld gewann Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) mit 55,9 Prozent die Stichwahl, CDU-Kandidat Andreas Rüther erhielt 44,1 Prozent der Stimmen. In Remscheid wurde Burkhard Mast-Weisz (SPD) mit 57,5 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Beate Wilding (SPD) gewählt, die nicht mehr kandidiert hatte.

Auch bei den Landrats-Wahlen setzten sich zumeist die Amtsinhaber durch. Thomas Gemke (CDU) verteidigte den Posten im Märkischen Kreis, Helmut Etschenberg (CDU) bleibt im der Städteregion Aachen im Amt. Im Rhein-Sieg-Kreis wird Sebastian Schuster (CDU) Nachfolger des CDU-Politikers Frithjof Kühn. Die SPD verteidigte die Landratssessel in Minden-Lübbecke (Ralf Niermann), Recklinghausen (Cay Süberkrüb) und Wesel (Ansgar Müller).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!