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CDU über Uni beunruhigt

■ Dr. Schulte will „instabile“ Professoren neutralisieren

Der CDU-Mann Dr. Bernt Schulte ist beunruhigt. Ist ihm doch ein Papier aus der Universität zugetragen worden: das Beschlußprotokoll einer der viertelparitätischen Kommissionen, die seit dem Studenten-Streik versuchen, an der Universität mitzuregieren. Das betreffende, im Fachbereich 3 (Mathematik/Biologie) angesiedelte informelle Gremium habe mit 11:1, also offenbar auch mit Zustimmung der Hochschullehrer, beschlossen, daß das nach dem Hochschulgesetz eigentlich „zuständige“ Gremium, der Fachbereichsrat mit seiner professoralen Mehrheit sich an Beschlüsse des viertelparitätischen Gremiums halten solle und notfalls schriftlich begründen, wenn es das nicht tue.

Dies sei „bedenklich“, meinte Dr. Schulte, und der Rektor sehe das ähnlich. Der habe der Forderung nach diesen viertelparitätischen Gremien, die die Studenten im Streik aufgestellt hatten, nur zugestimmt, „um sie zu beruhigen“. Schulte: „Ich finde das gut, wie das Timm gemacht hat.“ Derartige „Auswüchse“ wie das Papier aus dem FB 3 seien damit allerdings nicht abgedeckt.

Die Tatsache, daß auch die Professoren in der viertelparitätischen Kommission - bis auf möglicherweise eine Ausnahme - diesem Beschluß zugestimmt haben, wertete Schulte als Beweis dafür, daß auch die „Professorenseite sehr instabil“ ist. Schulte will darüber nachdenken, ob die CDU nicht als Konsequenz daraus im Parlament fordern soll, daß die Professoren-Mehrheit in den gesetzlichen Fachbereichsräten erhöht werden muß. Ein „instabiler“ Professor soll nicht mehr, wie derzeit rein rechnerisch möglich, die Mehrheit zugunsten nichtprofessorierter Ratsmitglieder kippen können. „Ich möchte eine stabile Situation haben durch stabile Mehrheiten in den Hochschulgremien“, erläuterte Schulte.

K.W.

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