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Buthelesi auf BRD–Tour

Auf Einladung des Siemenskonzerns reist der südafrikanische Zulu–Chef Buthelesi zur Zeit durch bundesdeutsche Lande, um vor ausgewählten Vertretern der Industrie für mehr Investitionen in Südafrika zu werben. Auf einer vom Münchener „Exportclub“ unterstützten Pressekonferenz forderte Buthelesi am Donnerstag von den westlichen Industrienationen mehr Hilfe für Südafrika, die jedoch nicht über Kanäle wie den südafrikanischen Kirchenrat laufen solle, dessen Vertreter der oppositionellen Antiapartheidorganisation UDF naheständen. Gefordert sei vielmehr eine Unterstützung, die „die rechte Form von Marktwirtschaft“ fördere. Hierbei hat der Zulu–Chef die bundesdeutsche Industrie im Auge, in deren Händen er sich zur Zeit befindet. Am Donnerstag sprach er bei der Essener Hoch– und Tiefbau–AG vor, und am Dienstag wird er in der Frankfurter Jahrhunderthalle auf der Einladung des industriellen Vereins „Hessischer Kreis“ einen Vortrag halten. Politisch gekrönt wurde die Business– Tour des Inkathaführers durch ein Gespräch mit Bundeskanzler Kohl und Außenminister Genscher am 15.10. in Bonn. Bereits vor dem Treffen mit der Bundesregierung war Buthelesi dank der engen Verbindung zwischen Siemens und der CSU zu einem Vortrag vor der CSU– nahen Seidel–Stiftung geladen. Die CDU–nahe Konrad–Adenauer–Stiftung, die seit Jahren Buthelesi und seine Bewegung mit Millionen öffentlicher Gelder finanziert, ist nach Auskunft der Zentrale in Sankt Augustin nicht mit der Rundreise ihres Projektpartners Buthelesi befaßt. Man wisse, daß der Zulu– Chef im Lande sei, so ein Vertreter der CDU–Stiftung zur taz, habe aber keine Ahnung, was er mache und wo er sich aufhalte.

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