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Bush und Saddam als Philatelisten

■ 1.000.000 Briefe mit schönen Briefmarken sollen die beiden von einem Krieg am Golf abhalten

Wer träumt nicht davon, waschkörbeweise Post zu bekommen? Wenn die Rechnung von drei süddeutschen Frauen aufgeht, dann haben Saddam Hussein und George Bush in den nächsten Tagen das Vergnügen, eine Million Briefe auf ihren Schreibtischen vorzufinden.

„Erfolgreiche Verhandlungen, und zwar sofort!“ werden sie da auf jedem Blatt lesen können — und: „Leiten Sie eine neue Ära der Weltpolitik ein!“ Eine schöne Vision: Wenn die beiden es satt haben, immer wieder den gleichen Text zu lesen, entdecken sie ihre Liebe zur Briefmarke ... und treffen sich in einigen Wochen zum Tauschen.

Damit die Vision Wirklichkeit werden kann, muß sich jeder, der einen Brief erhält, an die Spielregeln halten. Auf keinen Fall dürfen die Zettel im Papierkorb landen, sondern jede/r muß sie an zehn Freunde und Verwandte weitergeben. Und vor allem nicht vergessen, je einen Brief mit einer schönen Marke nach Bagdad und Washington auf den Weg zu bringen. Aber auch wer keine Aufforderung durch einen lieben Mitmenschen erhält, sollte zur Feder greifen oder gar selbst eine Kette ins Leben rufen — vielleicht werden es dann sogar noch zehn Millionen Briefe!

Bleibt nur zu hoffen, daß die Briefträger nicht zusammenbrechen oder aus Arbeitsüberlastung die ganze Post kurzerhand in den Müll schmeißen.

Saddam Hussein ist in ganz Bagdad bekannt und ein Brief kommt angeblich ohne Adresse an; George Bush ist im White House, 1600 Pennsylvania Avenue, NW, Washington DC, 20500 zu erreichen. Mit 3,80 Mark ist man dabei — die Bundespost freut sich auf jeden Fall über die Aktion. aje

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