Bush angeblich im August informiert: Weltkrieg-Warnung trotz Irandossier

Das US-Geheimdienstdossier über den iranischen Atomwaffenbaustopp bringt Präsident Bush stärker in Bedrängnis. Als er vor einem "Weltkrieg" durch den Iran warnte, kannte er es bereits.

Muss seine Aussage von Dienstag revidieren: US-Präsident Bush Bild: dpa

WASHINGTON rtr US-Präsident George W. Bush hat nach offizieller Darstellung im Spätsommer von den neuen Geheimdienst-Erkenntnissen über das iranische Atomprogramm erfahren. Geheimdienstchef Mike McConnell habe Bush im August davon in Kenntnis gesetzt, dass die Islamische Republik ihr Atomwaffenprogramm ausgesetzt habe, sagte Präsidentensprecherin Dana Perino. Dies werde die Dienste möglicherweise bewegen, ihre Einschätzung des Iran zu revidieren, habe es seinerzeit geheißen. In ihrem jüngsten Bericht erklärten die US-Nachrichtendienste, die Führung in Teheran habe Pläne zum Bau von Kernwaffen 2003 aufgegeben.

McConnell sagte Perino zufolge, wenn sich die neuen Geheimdienst-Erkenntnisse als wahr herausstellen sollten, wäre das die Bestätigung, dass der Iran insgeheim an Atomwaffen gearbeitet habe. Der Geheimdienstchef habe Bush auch gesagt, dass die jüngsten Informationen der Bestätigung bedürften, sagte die Sprecherin am Mittwoch weiter.

Noch am Dienstag hatte Bush erklärt, McConnell habe ihn nicht im Detail über die neuen Geheimdienst-Informationen unterrichtet. Im Oktober warnte der Präsident vor einem atomar bewaffneten Iran, von dem die Gefahr eines Weltkriegs ausgehe. Die Opposition wirft Bush vor, die von der Islamischen Republik ausgehenden Gefahren übertrieben zu haben. Sie verglich dies mit Bush Argumentation vor dem Irak-Krieg, der Golfstaat entwickle Massenvernichtungswaffen. Die Waffen wurden nie gefunden.

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