: Bush: Business goes on Saddam: Der Sieg ist nah
■ Rhetorischer Schlagabtausch begleitet den Krieg am Golf/ Diplomatische Bemühungen: Primakow will mit Irak Möglichkeiten zur Lösung der Krise erörtern/ Erneut irakische Raketen auf Israel
Bagdad/Moskau/Washington (afp) — Gorbatschows Sondergesandter Primakow, der am Montag in Bagdad erwartet wurde, bringt nach offiziellen sowjetischen Angaben zwar keinen Friedensplan mit, will aber mit der irakischen Führung über mögliche „Garantien der Nichtbestrafung“ bei einem Rückzug aus Kuwait beraten. Primakow werde unter anderem den irakischen Präsidenten Saddam Hussein treffen, hieß es in Moskau. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Obersten Sowjet, Alexander Dsassochow, warnte davor, daß bei den militärischen Aktionen am Golf das von der UNO erteilte Mandat überschritten werden könnte. Eine Erklärung Bagdads, in der die Bereitschaft zum Abzug deutlich würde, „eröffne den Weg für eine dynamische Entwicklung der diplomatischen und politischen Bemühungen“ um ein Ende des Krieges. Saddam Hussein betonte die Entschlossenheit seines Landes, weiterzukämpfen. Der „endgültige Sieg“ sei nahe, es sei nur eine Frage der Zeit, wann die heiligen Stätten des Islam — Mekka und Medina in Saudi-Arabien sowie Jerusalem — befreit würden. Bush wertete die Ansprache als ein weiteres Zeichen dafür, daß der Irak keineswegs an einen Rückzug aus Kuwait denke. „Ich habe nicht gehört, daß er (Saddam) Kuwait räumen will. Das ist es aber, was alle Welt hören möchte“, also „business goes on“, sagte Bush.
Am Abend war Israel erneut Ziel eines irakischen Raketenangriffs. Patriot-Abwehrraketen versuchten, die irakische Scud zu zerstören. Über mögliche Schäden und Opfer wurde zunächst nichts bekannt. SEITE 4
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