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Bundeswehr will Frauenanteil erhöhenNur neun Prozent

In Deutschland ist nur etwa jeder zehnte Soldat eine Soldatin. Um den Anteil an Frauen zu erhöhen, soll die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert werden.

Quotenfrau. Bild: ap

BERLIN rtr/afp | Die Führung der Bundeswehr will den Frauenanteil in den Streitkräften massiv erhöhen. Generalinspekteur Volker Wieker sagte der Bild am Sonntag, derzeit seien neun Prozent aller Soldaten Frauen. „Unser Ziel ist eine Gesamtquote von 15 Prozent.“

Im Sanitätsdienst solle die Quote mit 50 Prozent deutlich höher liegen. „Die haben wir aber heute schon fast erreicht.“

Um mehr Frauen für die Bundeswehr zu gewinnen, müsse die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich verbessert werden, sagte Wieker. In einigen größeren Standorten seien bereits Kindertagesstätten eingerichtet, die den besonderen Bedürfnissen der Soldatinnen und Soldaten gerecht würden. Das werde die Bundeswehr ebenso ausbauen wie Vereinbarungen mit anderen Trägern solcher Einrichtungen.

Gut ein Jahr nach der Entscheidung des Bundestags für eine Aussetzung der Wehrpflicht hat die Bundeswehr nach Wiekers Angaben keine Probleme, ausreichend Nachwuchs zu gewinnen. „Das Interesse an der Bundeswehr ist groß“, sagte er der Zeitung. „Wir haben im ersten Jahr ohne Wehrpflicht aus rund 20.000 Bewerbern etwa 12.000 für den freiwilligen Wehrdienst einstellen können, davon sind circa 9000 geblieben“, führte er aus.

Noch erfreulicher sei die Lage bei Berufs- und Zeitsoldaten, wo es 15.000 Rekrutierungen aus 45.000 Bewerbungen gegeben habe. Dies seien „rund zehn Prozent eines ganzen Geburtsjahrgangs“, sagte Wieker.

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7 Kommentare

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  • A
    aurorua

    @ yo!

     

    ...offenbar sind sie Natursektliebhaber/in, genau so eklig und schmutzig wie Politik oder Krieg...

  • Y
    yo!

    @aurorua

    Um Leuten wie Ihnen ans Bein zu pinkeln. :p

  • I
    imation

    Hier sollte so schnell wie möglich eine Quote her.

    Am beste so 40%, wie sie von FrauenrechtelerInnen in der Wirtschaft auch gefordert werden.

  • B
    Branko

    Emanzipation ist schon im zivilen Leben fern der Realität.

    Wie soll denn eine Vereinbarung von Beruf und Familie beim Militär aussehen?

     

    "Öhm sorry, timeout - Heinz-Sergio hat ein Stinkerle gemacht. Ihr könnt ja solange ohne mich weiterballern."

     

    "Du bleibst hier schön brav bei Unteroffizier Günther, und Mama geht eben mal mit dem Flammenwerfer den Talibanbunker da hinten ausräuchern."

     

    "EY! Könntet ihr da hinten bitte ein wenig leiser schießen, ja?! Ich bin froh, dass mein Kind eingeschlafen ist."

     

    "Dschahnett-Lüdia, ich habe dir schon zig mal gesagt, du sollst nicht mit den Handgranaten spielen."

     

    "BOAH, schon wieder Patschpfotenabdrücke auf der Zieloptik!"

  • 1W
    100% wären angemessen!

    Ein winzigkleiner Schritt in die richtige Richtung.

     

    Jetzt muss nur noch sichergestellt werden, dass es auch bei Kampfeinsätzen keine Schonung und keine Extrawürste für Frauen mehr gibt: FRAUEN AN DIE FRONT! Das Krepieren im Krieg war lange genug das alleinige Privileg der Männer, die Frauen sollten es ihnen endlich gleichtun dürfen.

     

    Und von einer echten Gleichstellung der Frauen wird erst dann die Rede sein können, wenn auf den Grabsteinen der Kriegsgefallenengräber mindestens genau so viele weibliche Vornamen stehen wie männliche.

  • A
    Alex(2)

    Nur 9% aller Soldaten sind weiblich? Vielleicht ist ja doch was dran, dass Frauen klüger sind als Männer :D

  • A
    aurorua

    In dem ekelerregenden und schmutzigen Politgewerbe treiben sich doch schon genug Frauen herum die, die besseren Männer sein wollen. Warum jetzt auch noch mehr Flintenweiber?