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Bundeswehr in Schulen"Ich habe einen klaren Auftrag"

Hauptmann Robert Schultz erklärt Schülern die Außenpolitik. Der Jugendoffizier weist aber jede Nachwuchsförderung zurück, er will mit Schülern über Sicherheitsfragen diskutieren.

Werbung oder Aufklärung? Die Bundeswehr wird reformiert, Nachwuchs an Schulen will sie aber nicht rekrutieren. Bild: dpa
Michael Bartsch
Interview von Michael Bartsch

taz: Herr Schultz, die Bundeswehr hat Rekrutierungsprobleme, die Wehrpflicht wird ausgesetzt. Dient Ihre Arbeit wirklich allein der Aufklärung ?

Robert Schultz: Ich habe einen ganz klaren Auftrag von meinem Dienstherrn, und der sieht in keiner einzigen Zeile Nachwuchsförderung vor. So steht es auch in meiner Stellenbeschreibung. Wir ergänzen den Schulunterricht zu sicherheitspolitischen Fragen, nicht mehr.

Können Sie sich vorstellen, dass man im Osten, in der ehemaligen DDR, besonders allergisch auf jede Form von Wehrkundeunterricht reagiert?

Ich kenne diesen Unterricht aus DDR-Zeiten nicht genau. Jedenfalls trete ich nicht als potenzieller Arbeitgeber auf. Ich will nur die sicherheitspolitische Diskussion anregen, weil sie nach meiner persönlichen Auffassung in der Gesellschaft nicht den richtigen Platz hat. Und die Bundeswehr möchte einfach, dass ihre Themen, Rahmenbedingungen und Entscheidungen kommuniziert werden. 1977 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Bundesregierung dem mündigen Bürger Informationen zur Verfügung stellen muss.

Sie halten im Unterricht weitgehend Monologe. Müssen Sie ständig den Advocatus diaboli spielen, um zu garantieren, dass Sie Schüler nicht einseitig agitieren? Die sollen sich ja ihre eigene Meinung bilden.

Wir suchen das Gespräch, und auf meiner Visitenkarte steht ein entsprechendes Zitat von Friedrich Dürrenmatt. Ich stelle Thesen auf, rede frei, lasse Bezug nehmen und werde auch permanent mit Fragen gelöchert. Noch einmal: Wichtig ist das Lehrgespräch, und so sehe ich nicht die Gefahr von Einseitigkeit.

Bild: privat
Im Interview: 

Robert Schultz ist Diplompolitologe und Hauptmann der Bundeswehr und Bezirksjugendoffizier in Sachsen. Besonders ausgebildete Jugendoffiziere der Bundeswehr sind in Sachsen seit 1993 tätig. Sie werden hauptsächlich von Schulen in den Gemeinschaftskundeunterricht ab der neunten Klasse eingeladen.

Wie reagieren die Jugendlichen?

Ganz unterschiedlich. Wir lernen sehr kritische Schülerinnen und Schüler kennen, aber auch sehr aufgeschlossene. Diese Ausgewogenheit belebt unser Gespräch und stellt uns auch kritisch infrage. Wer einen anderen Standpunkt hat, soll ihn auch vertreten. Ich bin nur ein Mosaikstein, der zur Urteilsfindung jedes Einzelnen beitragen kann.

"Wie kommen wir ohne Gesichtsverlust möglichst schnell aus Afghanistan heraus?", fragen hinter vorgehaltener Hand sogar höchste Dienstgrade der Bundeswehr. Was erzählen Sie?

Ich finde es zunächst sehr schade, dass Afghanistan nur mit der Bundeswehr verbunden wird. Kaum jemand spricht über die Polizisten, die Entwicklungshelfer, die Diplomaten. Deshalb vermitteln wir das Konzept der Bundesregierung - nicht des Verteidigungsministeriums - zur vernetzten Sicherheit. Was machen das Entwicklungs- oder das Innenministerium dort, wie kann es nach einem Truppenabzug weitergehen?

Wiederholen Sie auch, was man nicht nur bei Exbundespräsident Horst Köhler hörte, dass nämlich auch wirtschaftliche Interessen der Bundesrepublik militärisch zu wahren sind?

Hier kann ich nur auf das seit 1969 regelmäßig aktualisierte Weißbuch der Bundeswehr verweisen. Dort sind in zehn Punkten die deutschen Sicherheitsinteressen aufgeführt.

Warum muss man jetzt die beispielsweise in Sachsen seit 17 Jahren bekannte Tätigkeit von Jugendoffizieren durch eine Kooperationsvereinbarung politisch aufwerten?

Wir weisen damit noch einmal nachdrücklich auf unser Angebot hin. Die Vereinbarung ist auch ein Ausdruck von Transparenz. Unser Angebot, das von etwas mehr als der Hälfte der Mittelschulen und Gymnasien in Sachsen genutzt wird, bleibt ein freiwilliges.

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30 Kommentare

 / 
  • JL
    jens lothschütz

    Der beitrag vom 24.12.2010 08:58 Uhr stammt nicht von mir. Bitte löschen und mir die ip-adresse mitteilen!

  • M
    MaFia

    Ist irgendwie interessant, wie nach diesem Interview Dinge interpretiert werden...bis hin zum Wehrkunde- unterricht in der DDR.

    Leute, seht doch mal die Tatsachen: der Jugend-offizier geht in die Schulen- wenn er dies mit dem Ziel der Werbung oder gar "Kriegshetze" machen würde, kann ich mir keine Schule vorstellen, die ihn jemals wieder einlädt.

    Für alle die, die es noch nicht mitbekommen haben: wir leben in einer Demokratie mit Meinungsfreiheit, jeder kann und darf sich seine Meinung frei bilden. Dazu sind sogar unsere Kinder in der Lage !!!(vielleicht glauben einige von Ihnen nicht)

    Mag mir bitte mal jemand erklären, was "Militarisierung der Gesellschaft" sein soll? Es kann jedenfalls nichts sein, was zzt. in der Bundesrepublik stattfindet.

    Noch ein Hinweis zum Googeln für alle, die an Indoktrinierung glauben: Stichwort "Beutelsbacher Konsens"

  • A
    Antifaschist

    Die Geschichte müsste uns eigentlich gelehrt haben, dass das Militär in den Schulen fehl am Platz ist.

     

    Deshalb Bundeswehr raus aus den Schulen!

     

    http://antifaschista.wordpress.com/category/bundesmacht/

     

    http://www.kehrt-marsch.de/

  • K
    Klingelhella

    @Joachim Schulz: PR-Stelle Bundeswehr?

     

    "ich lese immer das die Bundeswehr eine Kriegs- und Invasionsarmee ist, ..."

     

    Das lesen Sie zB auch im Weißbuch 2006, S.35:

    Die erste "Verteidigungslinie wird hierbei oft im Ausland liegen". Es gibt noch viele weitere eindeutige Zitate (u.a. das, weswegen BuPrä Köhler zurückgetreten ist); jedem Interessierten sei nahegelegt, sich die Debatte um die Europäische Sicherheitsstrategie von 2003 (die das Weißbuch 2006 für Deutschland implementiert) selbst anzutun.

     

    Dass ein Krieg auch ohne formale Kriegserklärung geführt werden kann, ist Ihnen in ihrer Naivität auch nicht in den Sinn gekommen.

     

    Und wieder diese Alliiertennummer... hat doch überhaupt nichts damit zu tun, was wir gerade auf der Welt veranstalten. Denken Sie mal daran, wo diese Allierten seit 1945 sonst noch Krieg geführt haben und warum. Oder hat man militärisch für immer Narrenfreiheit, wenn man einmal einen Hitler erledigt hat?

  • JS
    Joachim Schulz

    ich lese immer das die Bundeswehr eine Kriegs- und Invasionsarmee ist, die Soldaten Berufsmörder, der Verteidigungsminister eine Kriegsminister ist der im Rest der Welt Kriege anstiftet. Nur wird von den Verbalhelden und selbsternannten Friedensretter nirgendwo geschrieben wo und gegen welche Nation Deutschland einen Invasionskrieg führt oder einen solchen Krieg erklärt hat.

     

    In Erinnerung: 1945 wurde Deutschland von den Allierten nur durch größten militärischen Einsatz und Opfern von seinem eignen Hitlerwahn befreit. Das haben die offensichtlich frühsenineln Schreiberlinge schon vergessen oder nie mitbekommen.

  • H
    harald

    kein mensch hat das recht mit einer waffe in der hand in ein anderes land einzudringen!

    kein mensch, in kein land!

    also braucht es auch keine werbung bei unseren kindern!

  • H
    hilfe!!

    eine armee hat an schulen nichts verloren. punkt.

    wenn sie kommen, sollte man sie vom hof jagen, ganz einfach.

  • HR
    HP Remmler

    Als gelernter Sprachwissenschaftler lernt man ja immer gerne dazu, aber dass ich es noch erleben würde, "kritisch" und "aufgeschlossen" als Gegensatzpaar angeboten zu bekommen, hätte ich dann doch nicht für möglich gehalten. Das liegt vielleicht an meinem Alter - ich bin gut 20 Jazre älter als die taz. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass die taz irgendwann vergessen hat, man hauptberuflichen Mördern einfach kein Forum bieten darf - niemals und nirgendwo. Und von dieser ziemlich kritischen Ansicht werde ich, zugeschlossen wie ich bin, auch niemals abweichen.

     

    Mit freundlichen Grüßen und den besten saisonbedingten Wünschen verbleibt ihr jeder Kritik aufgeschlossener Abonnent,

     

    Hans-Peter Remmler

  • GF
    Gerda Fürch

    Das paßt doch in die Sicherheitsstrategie und zum Plan des Umbaus der Sicherheitsbehörden des Bundesinnenministers Thomas de Maiziére, der sagt, daß er sich angeblich nicht dem Vorwurf aussetzen will, die Situation für parteipolitische Vorhaben irgendwelcher Art zu instrumentalisieren - und in Zusammenarbeit mit dem Bundesverteidigungsministerium. Aber genau das tut er, wenn er das sagt, also genau das Gegenteil von dem von ihm Gesagten. Und zwar als Mitglied der amtierenden Bundesregierung.

     

    Auch hat er seinen "heimlichen" Wunsch verraten, nämlich eine Änderung des Grundgesetzes zwecks Bundeswehreinsatz im Innern. Diese Änderung hält er für richtig, will sich aber nicht auf die Zunge beißen und das nicht öffentlich fordern. Aber genau das tut er bzw. hat es schon getan, indem er sich eben nicht auf die Zunge gebissen hat und seinen Wunsch öffentlich gemacht hat. Er hat dann darum gebeten, das alles zu "vergessen". Im Gegenteil, es wird von der Öffentlichkeit natürlich nicht "vergessen", weil er, Thomas de Maiziére, spätestens im Frühjahr die Entscheidung fällt, damit danach die Reform sofort umgesetzt werden kann.

     

    Aha! Solche "transparenten" Entscheidungen wie bei der Laufzeitverlängerung der AKW's und bei Stuttgart 21, an der Bevölkerung und damit an der Öffentichkeit vorbei???!!!

     

    So soll das auch bezüglich des Einsatzes der Bundeswehr im Innern laufen. Von wegen "mehr Transparenz"???!!! In den Schulen wird also für die Bundeswehr und deren Akzeptanz für den Einsatz im Innern geworben, bei den SchülerInnen und ihren Eltern und ihren LehrerInnen. Das soll in Ordnung sein? Geht das mit dem politischen Handeln seitens der amtierenden Bundesregierung so weiter? "Nachtigall ick hör dir trapsen!"

  • A
    anonymous

    Diplompolitologe und setzt hier doch tatsächlich ganz frech Kritik der Aufgeschlossenheit entgegen. Hier spricht wohl eher die Freund-Feind Philosophie des Soldaten "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.", als ein Mensch der behauptet etwas von Demokratie und Diskussion zu verstehen. Spricht auch irgendwie Bände, wenn ein Politwissenschaftler nach dem DDR Wehrkundeunterricht gefragt, einfach passen muss. War wohl nicht Prüfungsgegenstand damals an der UNI? Ohje, ohje... vielleicht wäre es doch besser unser politischer Hauptmann hier, marschiert zurück in seine Kaserne und überlässt den Unterricht den Lehrern.

  • OW
    Opa W. Z.

    Was hat eine Armee, die maßgeblich an einem völkerrechtwidrigen Angriffskrieg (Jugoslawien) beteiligt war, und sich der Besetzung eines weit entfernten Landes (Afghanistan) und der Ermordung von Kindern, Frauen, Alten und Männern (heimtückische und völlig sinnlose Bombardierung der festgefahrenen Tanklastwagen, sinnloser Beschuss von PKW an Straßensperren) schuldig gemacht hat, in Schulen zu suchen?

  • R
    Rod

    Selten so gelacht Herr Schultz.

    Und ich bin Missionar einer religiösen Vereinigung. Ich weise aber zurück, dass ich jemanden missionieren möchte. Ich will mit den Schülern nur über Religionsfragen diskuttieren.

  • T
    tom

    Als nächstes folgt dann Wehrkunde Unterricht und Wehrsport.

    Langsam wird uns die Bundeswehr als Kriegsarme schmackhaft gemacht. Daran Schuld sind auch Beckmann, Karl Gustav zu Guttenberg mit seiner Steffanie.

    Jeder Soldat in Afganistan ist dort freiwillig!

  • FM
    Freier Mann

    Der TAZ wäre es wohl lieber, Antifa-Chaoten und andere linksextreme Terroristen würden in die Schulen gehen, oder?

  • JL
    Jens Lothschütz, Köthen

    Na das ist doch endlich mal eine vernünftige Maßnahme. Eine wehrhafte Demokratie muß her, wir haben schließlich auch genug Feinde im Innern, die wir uns durch die unüberlegte Migration inkompatibler Kulturen selbst in unseren Pelz gesetzt haben. Nur wenn wir schon in frühester Jugend begreifen, daß wir uns auch verteidigen müssen, werden wir überleben können. Ich finde es gut, daß die BW in unsere Schulen geht und mit glasklaren Argumenten überzeugt. Landesverteidigung statt Landesverrat!

  • A
    aimp

    "Wir ergänzen den Schulunterricht zu sicherheitspolitischen Fragen, nicht mehr."

     

    Hej, Bundeswehrtyp: Wir organisieren uns, und wir werden euch angreifen, wo wir können. Nicht mehr.

     

    "Der Hauptfeind des deutschen Volkes steht in Deutschland: der deutsche Imperialismus, die deutsche Kriegspartei, die deutsche Geheimdiplomatie. Diesen Feind im eigenen Lande gilt's für das deutsche Volk zu bekämpfen[...]"

    Karl Liebknecht

  • G
    gerhard

    Ich mag kein Militär an unseren Schulen. Für deutsche Außenpolitik gibt es Schulfächer. Versuchen Sie mal als Kriegsdienstverweigerer an eine Schule zu kommen und eine andere Sicht der deutsche Militärstrategie nach Ende des kalten Krieges darzustellen - es wird nicht einfach werden. Und keine Rekrutierung für die BW - das ich nicht lache. „Schritt für Schritt“ müsse man vorgehen, um die Bürger an Kriegseinsätze im Ausland zu gewöhnen, sagte 1993 der ehemalige Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU). Mittlerweile sind wir schon gut dran gewöhnt. Vielleicht sollten wir die gesamte BW nach Afghanistan schicken, dann wären wir sie los.(Guttenberg nebst Frau am Besten gleich mit )

    Wer noch einmal eine Waffe in die Hand nimmt, dem soll die Hand abfallen.

    Franz Josef Strauß (1915-1988) - wurde später Verteidigungsminister.

  • V
    vic

    Für die deutsche Berufsarmee muss ein Bannkreis um Schulen gelten.

    Schulen sind Bildungseinrichtungen, die nicht für Wehrkunde missbraucht werden dürfen.

  • GR
    Gerhard Reth

    Keine Werbung???

     

    In GoogleWeb gibt es einen Bericht der Deutschen Welle

    unter der Überschrift "Bundeswehr wirbt in Schulen um

    Nachwuchs"

    www.dw-world.de/dw/.../0,,5230528,00.html - Im Cache -

     

    Vor dem Hintergrund dieses Artikels muß gefragt werden:

    Wie ist es möglich, daß jemand in taz ohne kritische

    Nachfrage die Unwahrheit sagen kann?

     

    Gerhard Reth

  • E
    EnzoAduro

    Warum ist Nachwuchsförderung verboten? Was soll das. Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee. Wie krank ist es denn wenn die Bundeswehr nicht die Schüler über die Karrieremöglichkeiten beim Bund informieren darf. Bis vor kurzem hat die Bundeswehr jährlich hunderttausende Schulabgänger in Kasernen eingesperrt um ihnen die Karrieremöglichkeiten vorzustellen. Damit ist endlich schluss. Aber das jetzt gegen ein bisschen Werbung in den Schulen position bezogen wird ist doch -mit Verlaub- bescheuert.

  • A
    Anonymous

    "Wir lernen sehr kritische Schülerinnen und Schüler kennen, aber auch sehr aufgeschlossene."

     

    Und das von einem Diplom-Politologen. Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll.

  • N
    nifi

    und wer klärt über die möglichkeit bzw notwendigkeit der kriegsdienstverweigerung nach aussetzung der wehrpflicht auf?

  • IE
    Ingo Engbert

    Ein erschütternder Bericht über die Militärisierung durch die Klassenzimmer. Wird demnächst die Schützenreihe oder das Schützenrudel auf den Schulhöfen trainiert? In den Kindergärten morgens Aufstellung genommen und zum hissen der Flagge die Nationalhymne abgespielt? In den Staaten und vielen anderen Ländern alte Tradition aus der Kolonialzeit.

     

    Diesem energisch entgegenzutreten müsste an erster Stelle die Aufgabe Verantwortungsbewusster Eltern sein. Dieses Land kritisiert die Rekrutierung von Kindersoldaten in Afrika und Asien und akzeptiert eine stille Mobilmachung in den eigenen Schulen? Eingeleitet von Verantwortungslosen Politikern welche beim nächsten Amoklauf an einer Schule Computerspiele als Ausgangspunkt für Gewalt und Brutalität anprangern? Die ausgeprägte Janusköpfigkeit in diesem Land ist kaum noch zu toppen. Die Politik setzt sich ruhig hinter den warmen Ofen und schickt an Schulen rekrutierte Militärs in alle Welt, um dort die Nachschubwege für die von der Industrie benötigten Bodenschätze freizuhalten. Das ist dann Kostengünstiger als einen fairen Preis für die entsprechenden Güter zu zahlen.

     

    Auch an den ARGEN sind dergleichen umtriebige Machenschaften Gang und Gäbe und helfen auf diese Art die Arbeitslosenzahlen weiter abzubauen. Ob die Kinder der Hüterin der von der Leyen Dragsalierungen demnächst auch an der Front zu finden sind? Na ich denke diesen naiven Glauben unterliegen nicht einmal die Wähler des Kriegsministers.

     

    Wer von den Eltern einem solchem Vorgehen nicht energisch entgegen tritt sollte sich später nicht beschweren wenn eigene Kinder nicht unversehrt von ihren Einsätzen aus den Kriegen zurückkehren.

     

    http://www.demokratisch-links.de/krieg-im-klassenzimmer

  • K
    Klingelhella

    Ein interessantes Interview. Es geht offenbar nicht darum, wie zB an US-Schulen, direkt Nachwuchs anzuheuern, sondern eher die Bundeswehr in der Wahrnehmung als (zivil-)gesellschaftlichen Akteur und Partner zu etablieren. Was die Bundeswehr dabei konkret über Außenpolitik zu sagen hat, ist wohl eher zweitrangig.

     

    Allein schon dass das Milität durch die Schulen tingelt und nicht irgendein Arbeitskreis Frieden (oder eine sonstige pazifistische Organisation) spricht Bände. Armes Deutschland.

  • M
    martin

    "Wir ergänzen den Schulunterricht zu sicherheitspolitischen Fragen, nicht mehr."

     

    Wie diese Ergänzung ideologisch geprägt ist kann man sich denken.

     

    "Wir lernen sehr kritische Schülerinnen und Schüler kennen, aber auch sehr aufgeschlossene."

     

    Joa, ein Schelm wer böses dabei denkt. Dabei ist "aufgeschlossen" doch eigentlich das positive Wort in diesem Satz.

  • RG
    rainer getzsch

    Was hat die Bundeswehr im Klassenzimmer zu suchen, die gehört doch aufs Schlachtfeld ?

     

    In Amerika liefert Macdonalds die Lehrbücher zum Thema Ernährung, in Deutschland liefert die Bundeswehr die Kriegsmotivation in der Schule. Neben dem Kriegsaktivisten müßten wenigstens ein Veteran mit posttraumatischer Belastungsstörung stehen, ein ehemals körperlich Schwerverletzter, ein getöteter Afghane und eine kriegsprofitierende deutsche Firma/Bank.

    Warum ? Nun, bei der Kreditberatung muß die Bank ja auch eindeutig auf die Risiken eingehen. Warum also keine bildhafte Risikoschilderung durch die Betroffenen bei der Kriegsberatung ?

    Wie bitte, kontraproduktiv ?

    Wo liegt denn überhaupt der gesellschaftliche Produktivitätsgewinn des Krieges in Afghanistan, wenn nicht in der massiven inneren Militarisierung ?

    Diese Frage könnte ja von einigen Betroffenen durchaus aufschlußreich beantwortet werden.

  • JS
    Johan Schreuder

    ALSO,

     

    der 'möchtegern zivilisten und kindermörder advocat' soll mir einen, und ich meine, NUR EINEN, grund nennen, krieg zu führen.

  • V
    vic

    ""Ich habe einen klaren Auftrag"

    Das sagen sie alle...

    Ich wusste, dass es unter Merkel & Co schimmm wird, aber sie übertrifft meine dunkelsten Erwartungen bereits jetzt.

  • K
    kai

    Naja, so wie die taz ihre Leser manipuliert, so soll der Offizier die Schüler manipulieren.

  • H
    Hochmut.kommt.vor.dem.Fall

    Zu uns in den Wehrkundeunterricht kam ab und zu auch ein Offizier von der NVA.