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■ Bundesregierung weist Vorwürfe zurückLaGrand-Anwalt attackiert zögerliches Bonn

Bonn (dpa) – Im Fall LaGrand hat der Münchner Anwalt der beiden in den USA hingerichteten Brüder schwere Vorwürfe gegen das Bonner Kanzleramt erhoben. „Die haben den Weg nach Den Haag zögerlich, viel zu spät und halbherzig beschritten“, sagte der Anwalt Steffen Ufer gestern.

Die Bundesregierung wies die Anschuldigungen zurück. „Die Bundesrepublik Deutschland und ihre obersten Repräsentanten haben nichts unterlassen, um die amerikanische Seite von ihrem Vorhaben abzubringen“, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Erdmann, gestern in Bonn. Er bezeichnete das Verhalten der Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit der Hinrichtung der beiden Brüder mit deutscher Staatsangehörigkeit erneut als völkerrechtswidrig.

Die Klage beim Internationalen Gerichtshof bleibe auch weiterhin anhängig, sagte Erdmann. Man wolle eine Zusicherung erreichen, daß sich künftig das völkerrechtswidrige Verhalten nicht wiederhole. Nach den Angaben Erdmanns sitzen noch drei Deutsche in den Vereinigten Staaten in Todeszellen. Zwei sind in Arizona, einer in Florida inhaftiert. Die Todesstrafe in diesen drei Fällen sei bislang nicht rechtskräftig.

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