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Bundesliga live und kostenlosEingenetzt wird auch im Netz

Wochenende. Bundesliga. Lust, Fußball live zu sehen. Kein Sky-Abo. Und nun? Abhilfe schaffen Streams im Internet. taz.de hat einige von ihnen getestet.

Tor! Tor! Tor! Im Stream dann auf Russisch, Chinesisch oder in einer anderen Sprache. Bild: dpa

Ist streamen nun rechtswidrig oder nicht? Die kurze Antwort lautet: es ist nicht illegal, also legal. Das gilt für sowohl für echtes Streaming (z.B. http) als auch für progressive Downloads (z.B. Flash). Zwar fertigen progressive Downloads temporäre Kopien an, aber es handelt sich um einen arbeitstechnisch notwendigen Vorgang – es handelt sich also nicht um eine Privatkopie.

Und selbst wenn ein Staatsanwalt oder Richter die Minderheitenmeinung vertreten sollte, dass es sich bei dieser Art Kopie um eine illegale Vervielfältigung handelt, geht das Risiko, Ärger zu bekommen, gegen null: Denn bei Streamingangeboten werden die IP-Adressen der Nutzer nicht gespeichert (im Gegensatz zur üblichen Praxis bei Tauschbörsen). Damit ist eine Identifizierung der Nutzer unmöglich.

Etwas anderes sind Sopcasts und TVU-Player – das sind Filesharingprogramme. Dabei stellt man selbst Daten ins Netz. Und diese Weiterverbreitung ist illegal. Als Faustregel gilt: wenn man zum Download eines Programmes aufgefordert wird, Finger weg.

myp2p.eu

Wenn man das beachtet, kann man sorgenlos Sport online schauen. Zum Beispiel auf myp2p.eu. Da gibt es alles, außer Kajakpolo und Schmähschach. Die Seite ist sehr benutzerfreundlich und übersichtlich, es gibt auch keine blinkende Werbung. Wer noch nicht weiß, was er sehen will, dem hilft eine ausführliche Tages- und Wochenvorschau.

Myp2p ist kein Streaminganbieter, sondern ein Online Guide: man findet dort Links zu den unterschiedlichsten Anbietern. Entsprechend prognoseresistent ist die Bildqualität, von Diashow über ruckelnde, verwackelte Bilder bis hin zum einwandfreien laufenden Stream findet sich da alles.

rojadirecta.org

Ein mindestens genauso breites Angebot bietet rojadirecta.org an, wenn auch die Seite etwas unübersichtlicher daherkommt. Allerdings hält sich der Makel in Grenzen, man verzichtet nämlich auch hier auf der Startseite komplett auf Werbung. Wer auf myp2p nicht fündig wird, sollte hier das Gewünschte erhalten. Außerdem bietet rojadirecta dem Nutzer Torrents von vergangenen Sportereignissen an, die man sich runterladen kann - das allerdings ist in Deutschland illegal.

Laola1.tv

Laola1.tv ist ein österreichischer Anbieter, der ein eher übersichtliches Programm pflegt. Er zeigt Tischtennis, die österreische erste Eishockeyliga – und exklusiv die Spiele der Primera Division. Das wars. Entsprechend übersichtlich ist die Benutzerführung. Immerhin weiß man sofort, ob das gewünschte Spiel verfügbar ist.

Außerdem sind mäßig bis überhaupt nicht interessante Vorberichterstattungen über ein paar offensichtlich zufällig ausgewürfelte Bundesliga-Partien online, die wohl der Kooperation mit bild.de geschuldet und entsprechend einfallslos hingeknallt sind. Die Qualität des Streams changiert zwischen bien und medio, nur bei Topspielen reißt er in schnöder Regelmäßigkeit ab. Da helfen auch die angenehm österreisch eingefärbten Kommentatorenstimmen nichts mehr.

de.justin.tv

Für die ganz Harten hat sich das Internet de.justin.tv ausgedacht. Das ist der Spamordner unter den Streamingangeboten: Fast jeder Link führt zu irgendeiner dubiosen Seite, wo das Spiel zwar auch nicht läuft, aber immerhin ganz viel Werbung ist. Hin und wieder erbarmt sich ein User und filmt seinen Fernseher mit seiner Digitalkamera ab. Deswegen liegt die Bildqualität knapp über Westfernsehen in Dresden vor dem Mauerfall, dafür aber sind die Chats sehr unterhaltsam.

livetv.ru

Spannend ist livetv.ru, weil man die Möglichkeit hat, als Landessprache "Russisch" einzustellen. Wegen der kyrillischen Beschriftung ist man nie ganz sicher, wohin man sich gerade klickt. So wird livetv.ru zur Antwort auf Chatroulette für Sportbegeisterte: Wer sich vorurteilslos durch alle Sportarten lavieren will, wird hier seinen Spaß haben.

Jouj.net und atdhe.net

Jouj.net hingegen bietet fast nur Fussball-Toppartien: immerhin ein Angebot, auf das man ausweichen kann, wenn woanders die Streams den Geist aufgeben. Ähnliches gilt für atdhe.net, wobei hier auch andere Sportarten wie Eishockey, Basketball oder American Football gezeigt werden.

Streamingseiten gibt es inzwischen wie Sand am Meer: diese kleine Auswahl kann und will nur ein Einstieg sein. Sowieso gilt: der beste Stream, der ist bei jedem Spiel anderswo.

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4 Kommentare

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  • W
    Wil

    Selten so viel Quatsch auf einmal gelesen wie in diesem Artikel

  • L
    l.renner

    livetv.ru hat auch die sprachwahl "deutsch", die gut über eine landesflagge zu erkennen ist.

  • G
    Gast

    Sofern Sie für den "Empfang" des Spiels kein EXTRA INSTALLIERTES Programm wie sopcast verwenden, das Ihren PC gleichzeitig als "Vervielfältiger"/"Sender" benutzt, ist das Betrachten eines "Bundesliga-Spiels im Netz (bspw. Sky) nicht illegal.

    Das gilt natürlich nicht nur für "Bundesliga-Spiele".

    Allerdings muss man auch sagen, dass gerade Sky ziemlich schnell dafür sorgt, dass entsprechende Angebote aus dem Netz genommen werden, sodass sich ein interessanten "Wettlaufen" zwischen Anbietern und Ausschaltern ergibt.

    Veetle.com ist auch eine spannende Seite.

  • A
    Achim

    Das verstehe ich nicht ganz. Wenn ich mir also die Übertragung eines Bundesliga-Spiels im Netz (bspw. Sky) ansehe, ist das nicht illegal? Wofür mann sich dann die Online-Übertragungsrechte sichern?