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Buhmann Kuntz

■ VfL Bochum — 1. FC Kaiserslautern 0:0

Bochum (dpa) — Nach dem Abpfiff des faden 0:0 zwischen dem VfL Bochum und dem 1. FC Kaiserslautern vor 12.000 Besuchern wurden die groben Auseinandersetzungen verbal fortgesetzt. Bochums Kapitän Thomas Kempe deutete auf seinen verbundenen linken Unterarm und klagte: „Da hat der Stumpf mit dem Stollen voll draufgehalten. Im ersten Moment dachte ich, der Knochen wäre kaputt. Gott sei Dank ist nur eine Vene geplatzt.“

Einmal in Rage geraten, raunzte Kempe weiter: „Auch der Stefan Kuntz hat nachgeschlagen und nachgetreten. Komisch, daß er nicht zur Rechenschaft gezogen wurde, als er dem Olaf Dressel seinen Ellenbogen ins Gesicht rammte.“ Die von Kempe angesprochene Szene in der 55. Minute rief Empörung im Bochumer Lager hervor. Nach einem Foul an Kuntz, der allerdings nachtrat, mußte der zuvor verwarnte Dressel das Feld verlassen. Kuntz durfte trotz seiner rüden Attacke weiterspielen.

Zwei Minuten vor dem Abpfiff hätte Demir Hotic beinahe doch ein Tor für Kaiserslautern geschossen. Aber Torwart Zumdick hielt den Ball noch soeben, konnte ihn aber nicht festhalten, und Kuntz stieß mit der Fußspitze nach. Er trat Zumdick. Und der blieb für kurze Zeit am Boden liegen. Später relativierte der Keeper: „Der Stefan hat mich zwar getroffen, aber es war halb so schlimm. Der haut mich nicht um.“

Kuntz konterte die Vorwürfe von Kempe: „Der redet nicht zum ersten Mal dummes Zeug.“ Daß er ausgerechnet bei seinem alten Verein VfL Bochum zum Sündenbock gemacht wurde, sah er sogar positiv: „Wenn die Schreier an mir ihre Aggressionen abreagieren und dann ruhiger werden, bin ich gern ihr Buhmann.“

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