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Bürgerkrieg in SyrienRebellen räumen Homs

Nach monatelanger Belagerung verlassen die Rebellen das syrische Homs. Die Kämpfe zwischen Rebellen und Assad-Truppen in Damaskus weiten sich aus.

Syrische Oppositionskämpfer und ihre Familien verlassen Al-Waer, Homs Foto: dpa

Damaskus dpa | Das letzte von Rebellen kontrollierte Viertel der syrischen Großstadt Homs wird geräumt. Mehr als 50 Busse mit Aufständischen und Zivilisten hätten am Sonntag die Stadt Al-Bab in der Provinz Aleppo erreicht, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Unter den 2.000 Personen seien 400 bis 500 Kämpfer gewesen. Die Menschen hatten den Stadtteil Al-Waer am Samstag verlassen, wie auch Staatsmedien berichteten. Vor einer Woche hatten die Rebellen unter Vermittlung Russlands ein Abkommen unterzeichnet, dass den Abzug regelt.

Die Abmachung sehe vor, dass mehr als 12.000 Menschen, darunter 2.500 Kämpfer, das letzte Rebellenviertel in Homs verlassen. Die Operation soll nach Angaben eines syrischen Sicherheitsbeamten zwischen sechs und acht Wochen dauern. Die syrische Armee hatte die zentralsyrische Stadt Homs nach Ausbruch von Kämpfen bereits im Jahr 2014 wieder unter Kontrolle gebracht. Lediglich der Stadtteil Al-Waer im Nordosten von Homs blieb von Rebellen besetzt.

Die Vereinten Nationen schätzen, dass etwa 50.000 Menschen seit Monaten in Al-Waer eingeschlossen sind. Die humanitäre Lage ist wegen der Blockade schlecht. Syriens Luftwaffe und die Armee hatten den Stadtteil nach Berichten von Aktivisten in den vergangenen Wochen trotz der seit Ende Dezember geltenden Waffenruhe immer wieder angegriffen. Syriens Machthaber Baschar al-Assad baut damit seine Vormachtstellung in den Städten des Bürgerkriegslandes weiter aus.

Im Osten der Hauptstadt Damakus brachen derweil Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen aus. Die mit Assad verbündeten Einheiten lieferten sich Gefechte mit einem Islamistenbündnis unter Führung des Al-Kaida-Ablegers Fatah al-Scham, berichteten die Menschenrechtsbeobachter. Damaskus war in den vergangen Tagen zweimal Ziel von schweren Bombenanschlägen. Einmal bekannten sich die Islamisten.

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1 Kommentar

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  • Rebellen nennen Sie diese Kämpfer. Die Wortwahl suggeriert schon eine positive Einstellung diesen Leuten gegenüber. Doch was rechtfertigt diese Einstellung? Einst verschenkte der Westen ja auch an die Rebellen in Afghanistan Waffen, deren erklärtes Ziel es war, Ungläubige zu töten. Heute kennen wir die damals wegen ihrer Kampfkraft gegen die UdSSR geschätzten Rebellen als al Kaida.

     

    Die Fehler des Westens setzten sich nach Afghanistan in anderen Ländern, wie zum Beispiel Syrien fort. Die Rebellen werden teilweise als "gemäßigte Islamisten" bezeichnet. Aber mir ist schleierhaft, welchen positive Ideen die haben sollen. Diese Politik des Westens hat den Terrorismus aufblühen lassen und viel Elend und Flucht ausgelöst. Mancher konservative Politiker aber stößt sich sogar daran, dass die jungen Männer nach Europa fliehen, statt zu kämpfen. Aber auf der Seite welches Übels sähen die denn gerne deren Kampfkraft???

     

    Und es heißt immer so schön, wenn wir Waffen nicht verkaufen würden, würden das andere tun. Aber spöttisch möchte ich mal anmerken: Wenn wir nicht Waffen verschenken, würde das auch jemand anderes tun?