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Bürgerkrieg in LibyenAlliierte planen Gaddafi-Angriff

Der UN-Sicherheitsrat hat einen Miliitäreinsatz gegen Gaddafi zugestimmt und ein Flugverbot über Libyen verhängt. Nun beginnt die Einsatzplanung.

Ein Soldat von Gaddafis Truppen nahe der umkämpften Stadt Adschdabija am 16. März. Bild: reuters

TRIPOLIS/NEW YORK dpa/afp/dapd | Nach der Verabschiedung der Resolution über eine Flugverbotszone über Libyen im UN-Sicherheitsrat hat hinter den Kulissen die militärische Einsatzplanung begonnen. Die Maßnahmen zur Durchsetzung des Flugverbots könnten bereits am kommenden Sonntag oder Montag beginnen, verlautete aus US-Regierungskreisen nach einer Sitzung im Kongress.

Um die libysche Luftwaffe auf den Boden zu zwingen, könnten Kampfjets, Bomber und Aufklärungsflugzeuge eingesetzt werden. US-Außenministerin Hillary Clinton sagte in Tunesien, bei der Durchsetzung der Flugverbotszone müssten bestimmte Maßnahmen ergriffen werden, um Flugzeuge und Piloten zu schützen. "Das schließt die Bombardierung von Zielen wie der libyschen Flugabwehr ein", sagte Clinton.

An den militärischen Maßnahmen zur Sperrung des Luftraums könnten sich Jordanien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate beteiligen, sagte eine Gewährsperson in den USA. Das zeige die Unterstützung der Resolution durch Staaten aus der Region.

Gaddafis Truppen hatten in den vergangenen Tagen erhebliche Geländegewinne erzielt. Wenige Stunden vor der Abstimmung im Sicherheitsrat hatte sich Gaddafi entschlossen gezeigt, die Rebellenhochburg Bengasi und die übrigen Gebiete in der Hand der Aufständischen in Kürze zurückzuerobern. "Er nutzt dafür seine große militärische Übermacht", sagte der Unterstaatssekretär im US-Außenministerium, William Burns.

Die Einzelheiten des militärischen Eingreifens waren zunächst unklar. Der Stabschef der US-Luftwaffe, General Norton Schwartz, erklärte jedoch vor dem Kongress, die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen könnte rund eine Woche dauern. "Wir würden zweifelsohne sowohl Einheiten aus Europa als auch aus den USA benötigen", sagte Schwartz. "Für mich ist es keine Frage, ob wir es tun können, sondern ob wir sollten und - wenn ja - wie."

Paris und London wollen schnell Einheiten mobil machen

Der französische Premierminister Francois Fillon hatte zuvor erklärt, Frankreich könnte militärische Maßnahmen innerhalb von Stunden unterstützen. Aus Londoner Parlamentskreisen verlautete, britische Einheiten für Luftangriffe könnten sofort mobilisiert werden.

Nach der Unterrichtung des US-Kongresses äußerten sich die Abgeordneten nur vage über die nächsten Schritte und den Zeitplan der Streitkräfte. "(Die Rebellen) müssen noch eine Woche aushalten", sagte der republikanische Senator Mark Kirk. "So lange könnte die internationale Gemeinschaft brauchen, um zu reagieren."

Der UN-Sicherheitsrat hat am Donnerstagabend eine Resolution zur Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen verabschiedet. Für den Entwurf stimmten in New York zehn Mitglieder des Gremiums, fünf enthielten sich, darunter Deutschland, Russland und China. Die Resolution ermächtigt die Mitgliedsstaaten, "alle notwendigen Maßnahmen zu treffen", um die Zivilbevölkerung in dem nordafrikanischen Land vor den Truppen von Machthaber Mummar al Gaddafi zu schützen. Eine Bodenoffensive wurde jedoch ausgeschlossen.

Die UN-Vetomächte China und Russland lehnten die Maßnahme ab. Auch die nicht-ständigen Mitglieder Deutschland, Indien und Südafrika waren skeptisch, weil sie nicht in einen militärischen Konflikt hineingezogen werden wollen. Außenminister Guido Westerwelle erklärte in Berlin, die Bundesregierung begrüße und unterstütze die in der Resolution enthaltene "wesentliche Verschärfung" der internationalen Sanktionen gegen die Regierung von Libyens Machthaber Muammar el Gaddafi. "Aber wir sehen die in der Resolution ebenfalls vorgesehene Option einer militärischen Intervention in Libyen weiterhin äußerst skeptisch", erklärte Westerwelle.

"Wir sehen hier erhebliche Gefahren und Risiken", fügte der Außenminister hinzu. "Deswegen können wir diesem Teil der Resolution nicht zustimmen. Deutsche Soldaten werden sich an einem militärischen Einsatz in Libyen nicht beteiligen."

Für den Fall einer Militärintervention gegen sein Land drohte Gaddafi mit einem Angriff auf den Luft- und Seeverkehr im Mittelmeerraum. "Alle militärischen und zivilen Luft- und Seefahrzeuge im und über dem Mittelmeer werden zu Zielen der libyschen Vergeltung", hieß es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums in Tripolis. Zugleich kündigte Gaddafi den Aufständischen überraschend eine Feuerpause an.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag werde man "alle Militäroperationen gegen die bewaffneten terroristischen Banden einstellen". Die Feuerpause solle um Mitternacht beginnen. Damit solle allen Libyern, die von einer Generalamnestie profitieren wollten, die Gelegenheit gegeben werden, die Waffen abzugeben.

Flughafen Bengasi bombardiert

Die Bombardierung des Flughafens von Bengasi, zehn Kilometer östlich der Stadt, richtete zunächst keine Schäden an, sagte ein Oppositionssprecher dem arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira. "Es schien uns wie eine Warnung, wie eine Herausforderung der internationalen Gemeinschaft." Auch andere Ziele in der Umgebung der Stadt wurden aus der Luft angegriffen. Das Rote Kreuz verlegte seine internationalen Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen in die 450 Kilometer entfernte Stadt Tobruk nahe der ägyptischen Grenze.

In verlustreichen Kämpfen gelang es den Aufständischen, ihre Positionen bei Adschdabija und in der von Regimetruppen eingeschlossenen Stadt Misurata zu behaupten. Mit Artilleriefeuer setzten Gaddafis Truppen die 210 Kilometer östlich von Tripolis gelegene Stadt unter Druck. Dabei seien 18 Menschen getötet worden, sagte ein Kämpfer der Regimegegner dem Nachrichtensender Al-Arabija.

Die Stadt Adschdabija, 160 Kilometer südlich von Bengasi, griffen Gaddafi-Truppen mit Geschützen und Panzern an. Ein Augenzeuge berichtete in Al-Arabija, er habe nach den heftigen Luftangriffen vom Vortag im Krankenhaus der Stadt die Leichen von 30 Zivilisten - Frauen, Kindern und alten Leuten - gesehen.

Das libysche Staatsfernsehen zeigte in der Nacht zum Donnerstag Bilder von der angeblichen Einnahme der Stadt durch die Regimetruppen. Die in Siegerpose aufmarschierenden Pro-Gaddafi-Soldaten hätten sich aber in Wirklichkeit am westlichen Eingang der Stadt befunden, berichtete der Nachrichtensender Al-Dschasira. Auf den Bildern war kein städtisches Umfeld zu erkennen.

Libyens Vizebotschafter warnt vor Völkermord

Ohne ein sofortiges Flugverbot droht nach den Worten von Libyens Vizebotschafter Ibrahim Dabbashi ein Völkermord. "Gaddafi hat den Verstand verloren. Er greift mit Kampfflugzeugen Zivilisten in dichtbewohnten Städten an", sagte er in New York. Dabbashi hatte sich vor einem Monat von Gaddafi losgesagt. "Wenn die Weltgemeinschaft nicht sofort handelt, dann wird es einen furchtbaren Völkermord geben."

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29 Kommentare

 / 
  • SI
    Seid ihr verrueckt geworden?

    Wo sind eigentlich die sonst so ausfuehrlichen Fotodokumentationen zu den angeblich von der libyschen-Armee verursachten Massakern. Seit mehreren Wochen verfolge ich die Berichterstattung und hoere nur Gelabre von haette, soll, nach Augenzeugenberichten... also nix. Die vorgefuehrten

    "Revolutionaersfilmchen" zeigten eigentlich nur den Strassenmopp an geklauten Waffen rumspielen.

     

    Auf welcher Basis hat eigentlich die UN entschieden?

     

    Seid ihr alle verrueckt geworden? Flugverbotszone ueber ein fremdes Land - das heisst Krieg !!!

    Dann gibt's wirklich Massacker...und Bilder, die sie dann praesentieren koennen.

     

    Haben wir nichts gelernt ?

    Das Finanzsystem am Boden und man traeumt von Krieg......

    Danke Herr Westerwelle, dass wenigstens Sie Ihre Zustimmung zu diesem Krieg verweigert haben, im Namen des Deutschen Volkes.

  • W
    Werner

    Ja, lasse die Bomben auf Tripolis fallen. Radiert die Stadt aus - killt alle die unser Öl klauen wollen.

    Killt alle, die nicht unseren westlichen Lebensidolen folgen - verteiligt die Diktatur des Kapitals -

    es lebe die Monarchie von Libyen.

  • I
    Igel

    @ has

    das einrichten einer flugverbotzone ist doch bereits eine militärische intervention.

     

    glücklicherweise scheint gaddafi aber aktuell gerade rechtzeitig einzuknicken.

  • H
    Has

    @Igel

    Ja, genau: Waffen an die Rebellen und eine Flugverbotszone. Außerdem hätte man Gaddhafi mit diplomatischen Druck aus den Angeln hebeln können, aber genau dort zögerten plötzlich einige Staaten.

    Und jetzt sind vermutlich syrische Truppen und Ausbilder im Land, die weitaus kampffähiger sind, als die Clans, die noch zu Gaddhafi halten. Und die sind ja erst gekommen - per Flugzeug, per Schiff.

  • W
    WasWollenLibyer?

    @le schreck

     

    stimmt, genaues hinschauen ist auf jeden fall angesagt. mir ist bei der sichtung von bildern und video-material aufgefallen, dass die bombenabwürfe stets bei bedecktem himmel erfolgten. die flugzeuge, wie auf den beispiel-videos von aljazeera zu sehen, fliegen über der wolkendecke. auch die art der explosionen lassen auf luftangriffe schließen.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=SFeu8jhUWOA

     

    http://www.youtube.com/watch?v=VgzIkUC7ZG0

  • DP
    Daniel Preissler

    Hallo Vic,

    ich bin bei den meisten Themen und Kommentaren in der taz deiner Meinung, bei der Frage des Eingreifens anlässlich aktueller innerstaatlicher Konflikte jedoch offensichtlich nicht. Wie Cohn-Bendit richtig sagte, ist die Untätigkeit im Fall Sudans (wo ein Eingreifen m.E leichter und wichtiger gewesen wäre als in Lybien) kein Argument, in Lybien nichts zu unternehmen (nicht, dass du das behauptet hättest, nur allgemein...). Auch in Côte d'Ivoire bin ich für eine Unterstützung der Forces Nouvelles durch beispielsweise Nigeria.

    Die zweifelhaften Interessen der westlichen Staaten, allen voran Frankreich und die USA, sehe ich durchaus. Das bedeutet aber nicht, dass deren Gegner (gegen die tatsächlich nach eigener Interessenlage medial Front gemacht wird, oder eben nicht) das Gute verkörpern. Platter: Die Tatsache, dass F und USA (u.a.) gerne näher an vielen Bodenschätzen der Welt dran sind/wären als China und Russland, bedeutet nicht automatisch, dass keine sozialen, menschenrechtlichen o.ä. Gründe für ein Eingreifen vorliegen!

    Dass die Welt den Sudan nicht angegriffen hat, ist meiner Meinung nach peinlich und ein Verbrechen (gleichzeitig das Gelaber: Ruanda nie wieder usw.).

    Fischer hatte in diesem Fall (diesen Fällen) Recht: "Nie wieder Auschwitz" ist wichtiger als "nie wieder Krieg". Das bedeutet nicht, das man immer und überall auf der Welt Polizei spielen muss. Ich war auch gegen den Irak-Krieg beispielsweise. Dort war allerdings vorher kein Krieg, das ist ein Unterschied!

    Pazifismus ist nur die symphatischere Form der brutalen Naivität!

    Beste Grüße, Daniel

  • JR
    Jan Reyberg

    Die Entscheidung des Westens, insbesondere der USA, ist jedenfalls moralisch falsch.

    Unabhängig von der Entscheidung.

     

    Entweder Sie greifen ein. Dann sind es fiese Imperialisten und sie wollen nur das Öl oder so.

     

    Oder sie tun nichts, dann ist das verantwortungslos und die Schutzmacht für Demokratie und Freiheit lässt die unterdrückten Völker im Stich und zeigt so ihr wahres Gesicht.

  • LS
    le schreck

    Man sollte sich mal die Presseberichte und die Fotos aus Libyen, die man so im Internet finden kann, etwas genauer anschauen. In dem obigen Artikel ist auch wieder von Luftangriffen der libyschen Armee die Rede.

    Wenn sich der interessierte eigenverantwortliche Internetnutzer aber einmal bei der google-Bildersuche (http://www.google.de/imghp?hl=de&tab=wi) nach "libyen luftangriff" erkundigt und sich die Seiten mit den Ergebnis-Fotos anschaut, findet man dort keine Fotos von Luftangriffen der libyschen Luftwaffe in der Wüste, ja nicht einmal eines auf dem gleichzeitig Rebellen am Boden und ein Flugzeug am Himmel zu sehen ist.

     

    Auch ein Blick in die Spiegel Online-Galerie mit Bildunterschriften wie "Das Bild zeigt Rebellen, die vor einem Flugzeug in Deckung gehen wollen." aber ohne Fotos von Flugzeugen lohnt sich: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-65397-8.html.

     

    Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber mir scheint derzeit, dass die Nachrichten von "brutalen", "mörderischen" Luftangriffen auf Zivilisten (mit Mörsern, Panzerabwehrraketen und Kalshnikows) reine Propaganda-Falschmeldungen sind, mit denen sich das rechtfertigen lässt, wofür heute Nacht die Weichen gestellt wurde: Nämlich Krieg aus der Luft gegen Libyen zu führen. Zu welchem Zweck sei dahingestellt.

     

    Wie gesagt, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

    Daher eine Bitte an die taz-Redaktion: Seid so freundlich und zeigt der Öffentlichkeit ein Foto aus Libyen, was ein Flugzeug der libyschen Luftwaffe in der Luft bei einem Angriff auf Menschen / Aufständische am Boden zeigt.

     

    Vielen Dank im voraus!

    Le schreck

  • B
    Bürger

    Zum Glück macht Deutschland bei der Invasion nicht mit!

  • R
    Realist29

    Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie unsere intellektuellen Welterklärer mit unglaublicher Selbstsicherheit davon sprechen, dass es ja letzten Endes IMMER nur um's Öl geht.

     

    Denkt eure wirren Gedanken doch wenigstens einmal zu Ende. Mit Ghaddafi an der Macht hat der Westen bisher, im Bezug auf Öl, doch relativ wenig Probleme gehabt oder? Wieso sollte also jetzt die Motivation primär von Erdölinteressen geprägt sein? Und selbst wenn, dann kann ich nur sagen: Solange Ghaddafi und sein Terrorregime gestürzt werden, kann es für die Aufständischen doch nur besser werden.

     

    Aber offenbar interessiert euch in letzter Konsequenz nur euer eigenes Gerede. Ihr hört euch gerne selber zu und spielt den Moralapostel. Um die Menschen dort geht es euch doch überhaupt nicht. Ansonsten würdet ihr ja versuchen Ghaddafis Schergen mit Lichterketten und Sonnenblumen zu Fall zu bringen.

  • I
    Igel

    @Has

    du hast sicher einen vorschlag parat, wie die bevölkerung (hier geht es nicht nur um die aktiv aufständischen; wie im artikel erwähnt, werden städte bombardiert, frauen und kinder ermordet) vor gaddafi und die nach seiner wasserpfeife tanzenden streitkräften alternativ wirksam geschützt werden können?

  • SI
    stop it

    Wann hört Westerwelle endlich auf, seinen Spezi Muammar zu schützen? Hat er mit seiner Zeitschinderei (bis praktisch jede Hilfe zu spät kommt) nicht genug erreicht? Eine Schande, daß in unserer Außenpolitik immer noch Wirtschaftsinteressen über den Menschenrechten stehen.

  • H
    Has

    Die Freunde, die ich rief ...

     

    Diese militärischen Freunde kommen nach Libyen vor allem wegen des Erdöls. Alles andere ist sekundär. Und das ist nicht ohne für die Arabische Demokratiebewegung, weil solche Interventionen von den Bevölkerungen nicht geliebt werden. Spätestens, wenn die französischen Fallschirmjäger durch Tripolis patrulieren, wird sich bei vielen Libyern Wut anstauen.

     

    Und womit bezahlen die Rebellen die westlichen Freunde?

     

    Mit viel Geld und Erdöl - bei hoher Arbeitslosigkeit und großen Defiziten, denn Libyen ist ein klassisches Entwicklungsland - trotz der Reichtümer. Es hilft nur eine kritische Öffentlichkeit gegen die Gier der Öl-Multis, alles andere bringt nicht viel. Ich befürchte, dass der Hunger der Libyer auf Freiheit und Demokratie nur die Gier der Konzerne auf Sprit befriedigen wird. Frankreich war schon immer extrem gut darin, solche Erdölländer für sich zu kippen.

  • K
    KFR

    Die regionalen Auswirkungen sind wieder kaum durchdacht !

    Was amchen wir jetzt mit israelischen Angriffen auf Palästina und palästinesischer Raketen auf Israel ? US-Dronen-Angriffen auf nichtsahnende Menschen in Afghanistan, Pakistan, Irak etc ?? Die Bevölkerung dort hat auch jedes Recht auf Schutz durch die Weltgemeinschaft !

  • F
    firehorse

    Und Deutschland hat sich enthalten.

     

    Wie peinlich bis asozial ist das denn?

     

    Angeblich weil wir uns nicht an einem Krieg beteiligen wollen. Dabei ging es nur um Einstimmigkeit innerhalb des UN-Sicherheitsrates.

     

    Stattdessen hat unsere Regierung sich nur nach der Waffen-Lobby gerichtet. Dem Großsponsor der CxU.

     

    Denn Gaddafi war ja immer ein guter Kunde und wenn er wieder an Macht kommen sollte, dann wird dieser sicherlich aufrüsten. Etwas was man von Menschen die nach Freiheit schreien nicht behaupten kann!

     

    Ich schäme mich Deutscher zu sein.

  • B
    Beobachter

    Nirgends wird die Verlogenheit und Doppelmoral des Westens deutlicher als im derzeitigen Umgang mit den Revolten in der arabischen Welt:

     

    In Bahrein wird mit US-Duldung der Volksaufstand mit Waffengewalt niedergeschlagen, um die westhörigen Potentaten an der Macht zu halten

     

    und in

     

    Lybien stellt man sich (vorgeblich) auf die Seite des Volkes, um einen eigenständigen (also nicht Westvasallen) Diktator aufzuhalten.

     

    Es geht um Öl, dann um Öl, dann um Macht und dann -ganz am Ende (wenn es denn dem westlichen Hunger nach Öl nicht widerspricht) vielleicht mal um hehre Ziele wie Menschenrechte.

     

    Wenn ich Journalist wäre im westlichen Medienkartell und mitmachen müsste bei der nun anlaufenden Kriegshetze gegen Lybien, ich könnte mir morgens im Spiegel nicht mehr in die Augen schauen!

  • V
    vic

    Toll! Ein neues Betätigungsfeld für den Kampf um Ressourcen. Noch freuen sich die Aufständischen.

    Doch blöd dran, wer nichts zu bieten hat.

    Wenn man schonmal da ist, könnte man nicht gleich in Bahrein (Öl) nach dem Rechten sehen, im Kongo (Coltan, Edelsteine), oder in Somalia (Handelswege).

    Bevor wir uns was einfallen lassen, wie wir Bolivien das Lithium klauen.

  • M
    Mellieha

    Der Irre muss weg

    Gaddafi hat gedroht, dass er den gesamten Mittelmeer-Raum militärisch angreifen wolle, falls die UN eine Flugverbotszone - mit den entsprechenden Konsequenzen - beschließen sollte. Nun ist diese UN-Entscheidung da.

    Bei all meiner Abscheu gegen Waffen und Krieg: Angriffe auf Malta, Kreta - und womöglich sogar auf das 350 Kilometer entfernte Sizilien - müssen verhindert werden.

  • HP
    Herr Polemik

    Und die Bundeswehr samt Klingelklangelregierungsparlament

    hält sich wieder fein raus. Den Afghanistan-Quatsch macht man ja gerne mit, von Karsai und Konsorten unerwünscht und überfordert. Nur nicht Blauhelmflagge zeigen. Das sollen lieber mal die anderen machen.

    Und nur nicht reingezogen werden. Wo es mal sinnvoll wäre, Menschen zu helfen. Wozu ist der aufgeblähte Laden denn da ?

  • M
    musikendres

    17.03.2011

    Der UN-Sicherheitsrat beschließt, ein Verbot aller Flüge im Luftraum Libyens und erlaubt Luftangriffe gegen diem lybischen Diktator und Mörder und andere notwendige Massnahmen,auch einsätze gegen Panzer....es ist jedem einzelnen Un-Mitgliedsland erlaubt militärisch anzugreifen...

    Die deutsche Regierung(Merkel und Westerwelle und Co.)enthielten sich der Stimme bei der UN-Abstimmung....Dafür musste Deutschland anscheinend unbedingt in den Sicherheitsrat...um sich neutral zu verhalten bei Abstimmungen???

    Musik Endres meint :

    Ein Armutszeugnis für diese Regierung.......u.E.n.: ein Beweis für die menschliche Kälte dieser Personen der Deutschland-Regierung.....

    Aber diese menschliche Kälte kennen wir ja schon von den deutschen Behörden....

    "So wie der Herr so,s Gescherr...."

    Hauptsache für diese jetzige deutsche Regierung scheint die Wirschaftsfrage zu sein, um die man sich kümmern sollte.......

    1.Die Verteidigung und Einsatz für Menschenrechte und Leben

    2. Kampf gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit scheinen da in der Wertrangigkeit -n a c h - der Wirtschaft zu stehn......und das soll im Sinne einer christlichen Partei (CDU) einer Freiheits-Partei(FDP)sein???

    Musik Endres meint:Wir sehen rot und schwarz für diese Parteien.......und deren Regierungsverantwortung.

    Wir glauben das deutsche Volk denkt wieder mal anders.....als seine Regierung...

    Es gibt keine Neutralität bei der Frage der Verbrechen gegen die Menschlichkeit...

    Wer als Regierung nicht sagen kann nach all den Ereignissen:Atomkraft "Nein danke" und "Ja" für den Kampf den Verbrechen gegen die Menschlichkeit, aber wie doll mit Riesenpolizeieinsatz HaschischRaucher jagt und gerichtlich verfolgt, Atomkraftgegner strafrechtlich wie Verbrecher behandelt, für den sollte das deutsche Volk nur eine Antwort haben:

    ....Abwählen....!!!!!....Nicht wiederwählen......

    "We can change"......"We the people".......

    Volksentscheid....

    musikendres

  • RS
    Rattel Schneck

    Hände weg von Lybien! Lasst deutsche Soldaten nicht zu Mördern werden!!!

  • A
    Aktionismus

    @massenmord: und was kommt nach gaddafi? sind die, die sie da unterstützen wollen dann besser?

     

    des weiteren wissen wir heute, dass uns die uck belogen hat und gezielt maßnahmen setzte, die die nato-länder empören sollten - hat funktioniert: serbien wurde bombardiert und die gewalt im kosovo eskalierte weiter.

     

    wenn sie in lybien eingreifen fordern muss ihnen klar sein, dass ein krieg nie allein aus der luft gewonnen wird, dazu brauchen sie bodentruppen. sind sie bereit bundeswehrsoldaten zu schicken? da bleibt es dann nicht bei 48! also wie wird das ganze aussehen: man bombardiert von oben und rüstet die gegenseite auf, die sollen das fußvolk stellen. ergebnis wird ein anderer diktator sein, ob das land danach stabiler und menschenfreundlicher sein wird - ich glaube es nicht.

     

    bisher kann ich nicht sehen, dass eingreifen der nato irgendetwas besser gemacht hätte, im gegenteil, die situation verschlimmert sich dadurch eher.

     

    mehr als zusehen können wir nicht, so bitter das auch ist. aber wir könnten hier etwas tun, nämlich bei der rüstungsindustrie, das ist viel sinn- und wirkungsvoller als jetzt militärisch in lybien einzugreifen.

  • BO
    Böhser Onkel

    Ich hoffe die taz bleibt bei der Analyse und wird nicht anfangen Urteile zu fällen.

  • E
    EuroTanic

    und nun wird eine weitere Kriegslüge aufgetischt. Wärend es keinen Prollitker des Westens interessiert, dass in Saudi Arabien und anderswo auf Demonstranten geschossen wird und jeden Freitag hinter den Moscheen Menschen gesteinigt werden soll nun das Militär unsere Rohstoffe in Lybien sichern. Wieder dürfen für den Profit unsere Soldaten sterben, wärend sich die Prollitiker und Konzernbossen wieder die Taschen füllen. Das in Lybien dann ein ebenso undemokratischer Vasall von Kriegsfürst Osamas Gnaden eingesetzt wird, der wieder sein Volk foltert und tötet ist unseren Prollitiker dann egal, denn dann haben wir ja unsere Rohstoffe gesichert. Ich schäme mich ein Deutscher zu sein. Ich schäme mich ein Europäer zu sein. Krieg ist Frieden, und Lüge ist Wahrheit geworden.

  • P
    PeterWolf

    War der Schluss (Ghadaffi) jetzt bei der "Wahrheit" oder bei "Politik"?

    Kann das langsam nicht mehr auseinanderhalten!

  • ED
    Eneas der Trojaner

    Dies ist ein Schritt in Richtung: Teilung der Türkei und des İran.

  • B
    Brandeis

    Zitat SPON:

    "Fünf Länder, darunter Deutschland, enthielten sich bei der Abstimmung."

     

    Widerlich! Da kann man einmal das tun, was richtig ist... und versagt.

     

    Einfach indiskutabel!

  • MS
    Massenmord stoppen!

    Es ist fundamental falsch, dass Sie immer nur Bilder von den Siegesgewissen zeigen!

    Ihre Darstellung hat sich um 180Grad gedreht als wären Sie für den Sieg Gaddafis.

    Das kennen wir von Jungewelt und Westerwelle.

     

    Die Kommentare ihres gestrigen Artikels fordern Sie auf, andere Berichte oder Tweets zu beachten:

     

    "So wurden einige wenige recht erwähnenswerte Ereignisse nirgends der breiten Öffentlichkeit zugänglich, selbst wenn diese Unwahr sein sollten. Es scheint, als würden eher derzeit Nachrichten vom libyschen Staatsfernsehen verbreitet, also Propagandamaterial. Wenn schon Propagandamaterial, dann doch bitte ausgewogen, das von beiden Seiten. Jedenfalls ist das meine bescheidene Meinung. So konnte ich gestern nirgends lesen, das ein desertierter Jetpilot sein Flugzeug in die Festung Gaddafis gesteuert hat (Selbstmord/Märtyrer). Der Name des Piloten ist bekannt, er hatte Familie in Benghazi. Es hat eine große Explosion gegeben. Ein Krankenhaus wurde daraufhin von Sicherheitsleuten umstellt. Vermutet wird, daß Hochrangige eingeliefert wurden. Außerdem sollen desertierte Kampfpiloten (Hubschrauber und Jets) zwei Kriegsschiffe Gaddafis versenkt und eins beschädigt haben plus einiger Panzer. Ein Tanker wurde von den Rebellen erobert. Weiter habe sich angeblich ein weiterer großer Kampfverband (8000 Mann) den Rebellen angeschlossen. Der abgeschossene (tote) Pilot eines Pro-Gadadfi-Kampfflugzeugs war angeblich angekettet, so daß er seinen Schleudersitz nicht benutzen konnte. Gaddafis Truppen benutzen angeblich biologische Waffen (Munition in bakterielle Lösung getaucht), letzteres hört sich in meinen Ohren sehr nach Fantasy an, aber wer weiss. Ein weiterer Zeuge berichtet sein Nachbar wäre von Pro-Gaddafi-Soldaten erschossen worden, weil er einen Nationalfahnenaufkleber (Rebellen) an seinem Auto hatte..."

     

    Gaddafi muss sofort gestoppt werden. Militärisch.

    Dominic Johnson warnt immer vor dem Völkermord in Rwanda!

  • JM
    Joel Meir

    Eine Intervention ist unerlässlich. Sollte der Westen zu spät seine Soldaten und Militär schicken, ist das der wahre Völkermord.

     

    Wir dürfen uns nicht mit Ängsten und Vorbehalten aufhalten. Sonst gefährden ein weiteres Mal unsere Glaubwürdigkeit der Integretät von UNO und Nato bzw. der Weltengemeinschaft.

     

    Unsere Regierung sollte sich, wie schon so oft praktiziert an die Seite der Franzosen stellen. Für Menschlichkeit, Demokratie und Freiheit.

     

    Wie einst Herr Napoleon Bonaparte.

     

    Leider ist vieles eine Sache des jeweiligen Staatsetats und der jeweiligen Interessen geworden.

     

    Schade!