■ Buchtip: Gesund à la Kneipp
„Wir schicken uns zwar an, das Weltall zu erobern, aber gegen den einfachen Schnupfen sind wir machtlos.“ So zitiert das Buch „Erkältungen – Natürlich vorbeugen, lindern und heilen“ den „Volksmund“ und zeigt dann, daß „wir“ doch mehr Macht haben, als es scheint.
Wie jeder vernünftige medizinische Ratgeber will es nicht vom Arztbesuch abhalten. „Ein eigenmächtiges ,Herumdoktern‘ mit angeblich bewährten Hausmitteln ist strikt abzulehnen.“ Wer mit derart geschärftem kritischen Blick weiterliest, kann eine Menge über Schnupfen, Grippe & Co lernen – und auch Bekanntes in gefälliger Form auffrischen.
Selbst die gesunde Ernährung kommt vor, sie stärkt schließlich das Immunsystem. Der häppchengewohnte Leser der 90erJahre wird sich über die Vitamintabelle freuen. Plus- und Minuszeichen zeigen, welche Vitamine durch Lagern, Erhitzen und ähnliches zerstört werden. Besonders liebevoll werden Heilpflanzen vorgestellt, mit bunten Gemälden, lateinischen und österreichischen Bezeichnungen und vielerlei Zubereitungshinweisen.
Wickel, Güsse, Bewegungsübungen, Wassertreten, „Prof. Hademar Bankhofers ,Anti-Schnupfen- Cocktail‘“ – all das kann Erkältungen verhüten. Der „Atemübung zum Training der Bauchatmung“ wird sogar ein „Nebeneffekt“ zugeschrieben. Wer sie regelmäßig durchführt, „wird dem Tag mit Freude und Optimismus entgegensehen“!
Sollte die Vorbeugung mißlingen, kann man sich hinlegen, das Buch zur entkräfteten Hand nehmen und weiter schmökern. Da gibt es etwa den Senfwickel, den die Autoren nur aus zweiter Hand kennen, wie sie betonen. „Dauer des Wickels: nur einige Minuten. Vorsicht! Wenn starkes Brennen eingetreten ist, entfernt man den Wickel...“ – und hat wohl etwas falsch gemacht. Schnell runter muß er auch, wenn der Kranke ihn nicht verträgt. Das merke man „an der blassen Gesichtsfarbe und am ängstlichen, unruhigen Verhalten“. mf
Harald Maruna, Herbert M. Hof: „Erkältungen – Natürlich vorbeugen, lindern, heilen“, Kneipp-Verlag Leoben (Österr.) 1995, DM 24,80
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen