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Buchenwald-HackerSpur führt nach Pirna

Nach dem Nazi-Angriff auf die Website der Gedenkstätte Buchenwald wurde ein Computer sichergestellt. Zwei Brüder sind im Visier, aber auch Dritte könnten den PC geknackt haben.

Internetauftritt der Gedenkstätte Buchenwald. Bild: screenshot www.buchenwald.de

DRESDEN taz Die Spur des rechtsextremen Hackerangriffs auf die Homepage der Gedenkstätte KZ Buchenwald führt ins sächsische Pirna. Bereits am Mittwoch stellten Beamte des Bundeskriminalamtes den Computer eines Tatverdächtigen in dessen Wohnung sicher.

Zwei 28 und 31 Jahre alte Brüder konnten nach Abrechnungsdaten eines Telefonanbieters als mögliche Täter ermittelt werden. Beide bestreiten jedoch jede Beteiligung. Am Freitag dauerten die Ermittlungen und die Prüfung des Computers durch das BKA noch an.

Am 28. Juli war das Stiftungsportal der Gedenkstätte am Ettersberg bei Weimar auf eine Seite von Holocaust-Leugnern umgeleitet worden. Die Internet-Angreifer hinterließen Nazi-Symbole und Sätze wie "Brown is beautiful" und "Wir kommen wieder …" und zerstörten das virtuelle Totenbuch. Die Seite des KZ Mittelbau-Dora, wo im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiter V-Raketen montieren mussten, wurde gelöscht. Bis heute sind die Seiten noch nicht vollständig wiederhergestellt.

Die verdächtigen Brüder aus Pirna befinden sich nach wie vor auf freiem Fuß. "Es gibt weder einen ausreichenden Haftgrund noch einen dringenden Tatverdacht", begründet das Hannes Grünseisen, Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt. Derzeit kämen noch alle denkbaren Varianten in Frage, nämlich sowohl eine direkte Täterschaft als auch die Benutzung des Pirnaer Computers durch einen weiteren Hacker. "Wenn jemand die Buchenwald-Seite manipulieren kann, warum sollte der nicht auch einen x-beliebigen PC hacken?", fragt Grünseisen rhetorisch. Beinahe gewiss sei nur, dass der eigentliche Angriff vom sichergestellten Computer aus erfolgte. Bei einer Verurteilung wegen Computer-Sabotage drohten den Tätern eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren. Auch in linken Kreisen der Region ist noch keine Vermutung aufgetaucht, um welche Tatverdächtigen es sich handeln könnte.

Erfolgreiche Hackerangriffe kamen bislang nur aus der linken Szene. "Und haben sie die jemals erwischt?", meint ironisch ein Insider hinsichtlich der Erfolgschancen, nunmehr die nazistischen Hacker zu ermitteln.

Die Attacke war von der Gedenkstättenstiftung als "ein in dieser Form noch nicht vorgekommener krimineller Angriff auf die Gedenkstättenarbeit" verurteilt worden. Der in Sachsen-Anhalt, wo die Gedenkstätte Dora liegt, agierende Verein "Miteinander" solidarisierte sich mit der Stiftung.

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6 Kommentare

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  • DA
    Der Adi

    Juhu, aber das nächste Mal besser aufpassen^^! Hacken fetzt, besonders in Antifafressen. Weitermachen!

  • MM
    m m

    die gedenkstätte mittelbau-dora liegt allerdings nicht in sachsen-anhalt sondern bei nordhausen und somit ebenso wie buchenwald in thüringen.

  • M
    Moritz

    Wo bleibt die Entrüstung der Israelfreunde? Die Palästinenser werden diffamiert und die Nazis gehen in aller Ruhe ihren Hobbies nach.

  • G
    Gast

    Das Lager Dora liegt nicht in Sachsen-Anhalt sondern in Thüringen.

  • D
    Datenantifa

    Das war doch von Anfang an klar. Nazis können nicht hacken, und zum hacken gehört nunmal auch, seine Spuren verwischen. Lächerliches Pack.

    Naziseiten defacen - immer und überall.

  • K
    Kai

    Würde mich mal interessieren welcher Provider diese Daten rausgegeben hat. Der muss boykottiert werden!