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Buch diskutiert Stoibers LiebeslebenBayerische Begierde

Hat Edmund Stoiber seine Frau Karin betrogen? Ein neues Buch über "Aufstieg und Fall" des Ex-Ministerpräsidenten widmet sich diesem Gerücht. Ein Ortstermin.

Hier schaut nur Karin Stoiber zu ihrem Mann auf. Bild: dpa

Edmund Stoiber hat ihn immer herumgeschubst. Er ließ ihn in aussichtslosen Wahlen kandidieren, setzte ihm unliebsame Beamte vor. Seit ein paar Wochen ist die Karriere von Thomas Goppel, 61, als bayerischer Minister zu Ende. Nun sitzt er entspannt im Münchner Literaturhaus und redet über Stoibers vermeintliche Liebesaffäre. "Nur weil man es gesehen hat, muss es nicht passiert sein", meint Goppel.

Neben ihm sitzt Rudolf Erhard, 57, vor ihm liegt ein Stapel Hefte. In denen habe er Gespräche mit dutzenden CSU-Größen notiert. Und fast alle hätten ihm von den Gerüchten über Stoibers Privatleben erzählt. Erhard ist Radiojournalist beim Bayerischen Rundfunk, er hat ein Buch über den rasanten Abstieg des bayerischen Über-Ministerpräsidenten geschrieben. Der war ganz oben, wäre fast Bundeskanzler geworden, holte bei der bayerischen Landtagswahl mehr als 60 Prozent der Stimmen. Nach der Bundestagswahl 2005 sollte er Superminister im Kabinett Angela Merkel (CDU) werden. Aber in letzter Sekunde kniff Stoiber - und stürzte daheim ab. Die Partei putschte gegen ihn, die Wähler liefen davon. Warum Stoiber nicht nach Berlin ging und damit seinen eigenen Untergang besiegelte, blieb sein Geheimnis.

Erhard hat in seinem Buch Antworten gefunden. Im Gespräch sagte Stoiber zu ihm: "Meine Ehe war nach vierzig Jahren in Gefahr. Meine Frau wäre nicht mitgegangen nach Berlin." Es gab Gerüchte damals, Stoiber habe eine Geliebte. Vieles von dem, was getuschelt wurde, hat Erhard nun aufgeschrieben: Manche wollen Stoiber mehrmals mit einer Bundestagsabgeordneten beim Essen gesehen haben, die habe zu ihrem Parteichef aufgeschaut. Das Verhältnis zu seiner Frau Karin wirkte deutlich kühler als früher. Anders als bei Horst Seehofers (CSU) unehelichem Kind gab es für Stoibers Untreue aber keine Beweise.

"Das Interessante ist doch vielmehr, dass die Gerüchte bei Stoiber nie öffentlich diskutiert wurden", sagt Goppel, der Exminister. Er möchte lieber über andere Unsitten Stoibers reden. Dass der realitätsfern immer stur auf seiner Meinung beharrt habe. Das sei der Grund für den Niedergang gewesen.

Edmund Stoiber selbst war an diesem Abend nicht eingeladen.

Rudolf Erhard: "Edmund Stoiber - Aufstieg und Fall". Fackelträger Verlag. 300 Seiten, 19,93 €

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8 Kommentare

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  • A
    Abraxas

    Wenn Frau Stoiber Ihrem Göttergatten damals das Messer auf die Brust gesetzt haben sollte ala "Du gehst nicht nach Berlin zu dieser Frau" und Stoiber aus dem Grund nach Bayern zurückkehrte so hatte seine Geliebte doch indirekt einigen Einfluss auf die Regierungsbildung damals. Es ist sicherlich die Privatsache der Beteiligten aber doch auch erschreckend welchen Einfluss persönliche Animositäten oft auf die Politik haben können (was sich dann wiederum indirekt auf uns auswirken kann).

  • M
    manfred (56)

    Wenn mich das interessierte, läse ich die Yellow-Press. Angesichts solcher Artikel sollte man sich um den Abstieg der Taz sorgen.

  • H
    huch

    KOMMENTARKLAU! HIER HERRSCHT

     

     

    KOMMENTARKLAU! WIR HABEN DEUTLICH GEÄPPELT! IST EUCH DIE LIZENZ FÜR DIE EIER AUSGELAUFEN?

  • FP
    Frank Pech

    @munds Liebesleben! Neues „taz“ Niveau?

    Da kann ich in Zukunft meine Kohle sparen.

  • R
    Roman

    Stoiber ist ein Mann von gestern - wen interessiert heute, ob er seine Frau betrogen hat? Eigentlich wohl nur Karin Stoiber und die wird die Wahrheit wissen. Im übrigen hat Ehebruch längst Tradition in der christlich sozialen Union: Waigel, Seehofer hatte definitiv während ihrer Ehe eine Geliebte. Interessant ist vielmehr, wie Stoiber unbelehrbar wurde, beratungsresistent und damit die Macht in Bayern verspielt hat. Und jetzt rachsüchtig die "Putschisten" Beckstein und Huber politisch gekillt hat. Ohne jede Rücksicht auf seine Partei, die nun völlig verwirrt ist. Auch als Nichtwähler der CSU muss man Mitleid haben mit den Christsozialen, die unter dem Egomanen Stoiber noch immer leiden, weil ders nicht lassen kann, zu allem seinen Senf dazu zu geben. Aber vielleicht legt sich Seehofer ja eine neue Telefonnummer zu um den ungebeten Ratschlägen des Manns von gestern zu entgehen.

  • F
    Frank

    Sorry, ist jetzt wieder Sommerloch?

    Wann kommt denn euer nächster Artikel über Schleichwerbung?

    Sonst seid ihr toll, nur - bitte verschont uns doch mit so einem öden Quatsch.

  • F
    Frank

    Es war, zumindest zu Zeiten der Bonner Republik, ein angenehmes Agreement, dass das Bett eines Politikers, auch das eines ungeliebten, Tabu war. Schade, dass die Zeiten sich geändert haben. Ich möchte weder von der sexuellen Orientierung, noch von Vorlieben oder Liebschaften lesen. Die sind Privatsache und auch Personen des öffentlichen Lebens zuzubilligen.

  • H
    heiribido

    Mal so ganz unter uns: Ist die taz-Redaktion jetzt völlig durchgeknallt, dass sie jemanden sich mit einem solchen Quatsch befassen lässt und dann dafür Platz auf ihren Seiten zur Verfügung stellt. Die Tatsache, dass es sich um Gerüchte handelt, von denen sich die taz besser fernhalten sollte, ist schon schlimm genug, aber noch grausamer ist, dass offensichtlich Leute bei der taz meinen, das Sexualleben von Stoiber habe auch nur einen einzigen interessanten Aspekt.