: Brustamputationen-betr.: "Der Horror beginnt mit dem Verdacht" von Heide Schewe, "Ringen um die Weiblichkeit" von Hanna Rheinz, taz vom 26.6.91
betr.: „Der Horror beginnt mit dem Verdacht“ von Heide Schewe, „Ringen um die Weiblichkeit“ von Hanna Rheinz, taz vom 26.6.91
Bei diesem ernstzunehmenden Thema, das offensichtlich nur im E-Fall in unseren Blickwinkel gerät (entweder durch Betroffene oder Semibetroffene), vermißte ich kritische Ausführungen zu dem Problem Prothesen nach Brustamputationen. Im Erfahrungsbericht von Frau Schewe findet es nur zwei Zeilen, obwohl schon der andere Bericht die Risiken offenlegte, die durch Einspritzung von Silikon oder ähnlichem verursacht werden können.
Metastasenbildung! Und das nur, um doch noch eine richtige, „richtig weibliche“ Frau zu sein (woran jeder Vernunftbegabte nicht zweifeln könnte). Ich bin selbst (noch) nicht betroffen und würde zum Beispiel bei einer Beinamputation auch nicht auf eine Prothese verzichten wollen. Wahrscheinlich rückt eine Frau mit nur einer Brust noch tiefer auf der „Ansehensscala“ und schon gar, wenn sie es auch noch offen wagt zu zeigen.
Ich würde mich, glaube ich, trotzdem für das kleinere Übel entscheiden, als schon kurze Zeit darauf noch mal unters Messer oder ins Gras beißen zu müssen.
Weiterhin wurde auch nicht darauf hingewiesen, daß Misteltherapien genauer Dosierung bedürfen, was vielleicht zu Mißverständnissen bei Hilfesuchenden führen könnte, die ohnehin, so finde ich, bezüglich präziseren Hinweisen, Literaturnachweise etc. zu kurz gekommen sind.
Eine Empfehlung von mir ist das Krebstagebuch von Audre Lorde. Irena Krebs, (West-)Berlin
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