Bruchlandung auf Stuttgarts Flughafen: Müntefering musste rutschen
Der SPD-Chef saß in einer Maschine vom Typ Fokker 100, als diese auf dem Stuttgarter Flughafen notlanden musste. Eine Stewardess wurde leicht verletzt. Müntefering lobte den Pilot für seine "Meisterleistung".
STUTTGART/BERLIN dpa/ap | SPD-Chef Franz Müntefering hat am Montagmorgen eine Flugzeug-Notlandung in Stuttgart unverletzt überstanden. "Es war eine ernste, sehr ernste Situation. Wir sind lange gekreist, haben den Anflug versucht und mussten dann notlanden", sagte der 69-Jährige nach dem Zwischenfall seiner Parteizentrale zufolge.
Die Insassen mussten das Flugzeug über den Notausstieg mit Rutschen verlassen. Laut einer Mitteilung des Flughafens erlitten fünf Fluggäste einen Schock, eine Flugbegleiterin wurde zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht. Lufthansa habe zur Betreuung speziell geschulte Mitarbeiter aktiviert.
Das 13 Jahre alte zweistrahlige Düsenflugzeug war laut Airline als Flug LH 288 um 8.44 Uhr in Berlin-Tegel gestartet. An Bord hätten sich 73 Fluggäste und fünf Besatzungsmitglieder befunden, sagte Contact-Air-Geschäftsführer Manfred Gärtner.
Bei der Landung der Fokker 100 aus Berlin-Tegel war es gegen 10.40 Uhr zu Fahrwerksproblemen gekommen. Das Hauptfahrwerk ließ sich nicht komplett ausfahren, teilte der Geschäftsführer der Fluggesellschaft Contact Air, Manfred Gärtner. Daraufhin sei sofort Großalarm ausgelöst worden, und man habe die Rettungskräfte alarmiert. Die Start- und Landebahn sei vorübergehend gesperrt worden. Die Maschine landete auf einem zuvor ausgelegten Schaumteppich.
Vergleichbare Probleme bei dem Flugzeugtyp seien ihm nicht bekannt, so Gärtner. Die Ermittlungen zur genauen Ursache wurden aufgenommen. Der Flughafen teilte mit, dass mit zahlreichen Verspätungen und Flugausfällen gerechnet werden müsse.
Alle Insassen im Flugzeug hätten sich sehr diszipliniert verhalten, erklärte Müntefering der Parteizentrale zufolge. "Unser Dank gilt dem Kapitän, der eine Meisterleistung hingelegt hat, und seiner Crew, die die Situation professionell gehandhabt hat." In Stuttgart wollte der SPD- Chef an einer Wahlkampfkundgebung teilnehmen.
Laut SPD nahm Müntefering alle für Montag geplanten Termine wahr. Am Mittag hielt er demzufolge eine Festrede auf einem Volksfest in Stuttgart. Für den Nachmittag waren Auftritte bei einer Diskussionsveranstaltung in Uhingen und einer Wahlkampfkundgebung in Augsburg geplant.
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