piwik no script img

Bremerhaven bleibt unregierbar

■ Abweichler in der SPD gaben sich nicht zu erkennen / Pfiffe für Lenz

Auch als gestern abend die Delegierten des SPD-Unterbezirks Bermerhaven über das Scheitern der Ampel-Zusammenarbeit berieten, blieb offen, welche sieben der 20 SPD-Stadtverordneten in ihrer ersten Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung am 20.12.1991 gegen die Koalitionsvereinbarung und das Hare- Niemeyer-Verfahren gestimmt hatten. Mit diesem Zählverfahren, das kleine Fraktionen begünstigt, sollte der FDP ein Sitz in den Ausschüssen verschafft werden, deshalb war es der „Test“ für die Ampel. Die dringende Aufforderung des Bremerhavener SPD-Chefs Siegfried Breuer, „doch den Mut aufzubringen und sich offen zu bekennen“, blieb vergeblich.

„Dieser Desaster muß jetzt zu Konsequenzen führen“, sagte Breuer unter großen Applaus der SPD-Delegierten. Welche Konsequenzen dies allerdings sein sollen, blieb gestern abend offen. Beschlossen werden konnte lediglich ein neuer dringender Appell.

Als einen der Hauptdrahtzieher der Revolte nannte Breuer den Namen seines Vorgängers auf dem Stuhl des UB-Vorsitzes, Werner Lenz. Heftiger Applaus und Pfui-Rufe für Lenz zeigten, daß die Mehrzahl der Delegierten so denken. Ase

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen