piwik no script img

Besuchs-EmpfangBremer gegen Bush

■ Auch an der Weser wird der Besuch des Weltsheriffs in Deutschland „gefeiert“

Mit „Bush“-Trommeln, einer drei Meter langen „Friedenspfeife“ und spontanen Aktionen wird auch in Bremen der Besuch von US-Präsident George W. Bush in Europa „gefeiert“. Nach Ansicht des Bremer Friedensforums häufen sich Besorgnis erregende Nachrichten: „Bush plant wohl, den Krieg gegen den Terror auszudehnen“, sagte Eckehardt Lentz vom Bremer Friedensforum. „Krieg ist kein Mittel gegen den Terrorismus, Krieg selbst ist Terror, weil er die Bevölkerung trifft und die zivile Infrastruktur zerstört“, betonte Lentz. Statt „uneingeschränkter Solidarität“ mit der US-Politik müsse die Bundesregierung zur Deeskalation in der Welt beitragen.

Deshalb hat das Friedensforum zusammen mit der PDS und anderen Gruppen mehrere Aktionen geplant. Schon heute fahren zwei Busse aus Bremen und Oldenburg zur zentralen Bush-Demo nach Berlin, zu der über 200 Initiativen im Land eingeladen haben. Bush, der in dieser Woche außerdem nach Frankreich und Russland reist, wird am Mittwoch auch in Bremen bedacht. Geplant ist unter anderem ab 18 Uhr ein „Offenes Mikrofon“ vor dem Dom. „Hier können besorgte Bürger sagen, was ihnen auf dem Herzen liegt“, sagt Ekkehardt Lentz, der 400 Demonstranten, darunter auch Schüler- und Künstlergruppen erwartet. Plakate, auf denen „Wir wollen Ihre Kriege nicht, Herr Präsident“, seien schon gemalt.

Die Bremer Grünen sind dagegen ein bisschen in der Zwickmühle. „Ich weiß noch nicht, ob ich zur Demonstration hingehe“, sagte der Innenpolitiker Matthias Güldner. Immerhin wird auch der grüne Außenminister Joschka Fischer Bush mit allen Würden empfangen. Grundsätzlich sei es aber auch für die Grünen „völlig in Ordnung“, zu den Protestaktionen zu gehen. Güldner: „Ob die Verweigerung beim Internationalen Gerichtshof oder der Boykott des Kyoto-Protokolls – es gibt genug Probleme mit den USA, gegen die es sich zu protestieren lohnt. ksc

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen