piwik no script img

Bremer Senat kauft NH–Wohnungen

Rechtzeitig vor der Wahl zur Bremer Bürgerschaft bringt der Senat die Regionalisierung der Neue– Heimat–Wohnungen unter Dach und Fach. Zum symbolischen Kaufpreis von einer Mark übernimmt er die 45.000 Wohnungen, in denen rund 150.000 Bremer leben. Von Wirtschaftsprüfern der „Treuarbeit“ wird der Vermögenswert der Neuen Heimat Bremen auf zwei Milliarden Mark geschätzt, dem stehen Schulden von 1,9 Milliarden gegenüber. In Zukunft soll eine landeseigene Gesellschaft mit dem Namen GEWOBA die Wohnungen verwalten. Um die GEWOBA trotz der von der Neuen Heimat geerbten Schuldenlast am Leben zu erhalten, verzichtet der Bremer Senat als wesentlicher Gläubiger auf Zinsen in Höhe von sechs Millionen Mark jährlich. Für die kommenden fünf Jahre haben auch die Gläubigerbanken sich zu einem Zinsverzicht bereiterklärt. Wenn diese Frist verstrichen ist - so der Bremer Bürgermeister Klaus Wedemeier gestern vor der Presse - könne sich die GEWOBA nach Einschätzung des Senats saniert haben. Um das zu beschleunigen, werde die Gesellschaft verstärkt Wohnungen an die Mieter verkaufen. Vom Fortgang der Wohnungsverkäufe hänge es wesentlich ab, ob die GEWOBA auf Dauer lebensfähig sei. Die am Sonntag verabschiedete Beschluß–Vorlage des Senats wird von der SPD–Mehrheit in der Bürgerschaft am 3. September abgesegnet werden - bei der letzten Parlaments–Sitzung vor der Wahl. Damit hat die Landesregierung ein Versprechen eingelöst, das sie gab, nachdem der Verkauf der NH an den Berliner Brotfabrikenaten Schiesser gescheitert war. Das wird sich sicher bei der Bürgerschaftswahl auswirken. Der NH– Betriebsrat und die Mieterinitiativen haben Zustimmung signalisiert. Michael Weisfeld

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen