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Bremer NachwuchstalentFynn trainiert Darts auf Instagram

Der Schüler hat sich das Dartspielen selbst beigebracht. Mit anderen Spielern misst er sich online. Jetzt verdient er sogar Geld mit seinem Hobby.

Hochkonzentriert: Fynn Schmidt vor einem Wurf Foto: privat

Hamburg taz | Er wird als Bremer Jugend-Talent bezeichnet und nennt sich „Bloody Nature“: Fynn Schmidt spielt Darts – und verdient Geld mit seinem Hobby. Der 17-jährige Lilienthaler besucht die 12. Klasse und hat sich innerhalb weniger Monate die Aufmerksamkeit der Bremer Dartszene erworfen.

Darts, das bedeutet nicht, stumpf auf eine Zielscheibe zu werfen: Schmidt lernt den taktisch sinnvollsten Weg in der jeweiligen Situation – ähnlich einem Schachspieler. Immer wieder geht er Spielzüge durch, damit er im Spiel den effizientesten Weg von 501 auf 0 Punkte nimmt.

Mit seinem Spitznamen „Bloody Nature“ will er auffallen. Aber er hat auch einen realen Kern: Der Naturliebhaber ist gerne draußen und geht wandern. Mittlerweile, sagt Schmidt, trainiert er zwei bis vier Stunden am Tag. Sein Training gehe manchmal bis ein Uhr morgens, nach Schule, Freizeit und Hausaufgaben. „Ich versuche dem nachzukommen, was Profis spielen.“ Aber Profis hätten keinen Nebenjob oder müssten in die Schule. „Die trainieren acht, neun Stunden am Tag, machen Mentaltraining und fliegen wöchentlich nach England. Das kann ich noch nicht.“ Mal neue Schuhe oder Kleidung sind aber drin – viele Turniere prämieren den Sieg.

Ein Vorteil: Vor seiner Dartkarriere spielte Fynn Schmidt Sportarten, die die Auge-Hand-Koordination fördern – Tischtennis und Tennis. Aber nicht nur auf Wurftraining kommt es an. Schmidt: „Profi wird man im Kopf.“ Viele machten Mentaltraining bei einem Coach und übten mit ihm reale Spielsituationen. „Da stehen dann 5.000 Menschen hinter dir und rufen deinen Namen – oder den deines Gegners. Dem musst du dann erst mal standhalten.“ Schmidt hat drei Vorbilder: Peter Wright – „der mit dem roten Irokesenschnitt“ – weil Wrigth eine Show um sein Spiel inszeniert. Phil Taylor und Gabriel Clemens, weil sie Darts bekannt machen.

Online-Dart mit Followern

Den Wurfsport hat Schmidt 2019 im Keller eines Freundes für sich entdeckt. „Dann habe ich mir zu Hause auch eine Scheibe aufgehängt. Und immer wieder gespielt.“ Er hat sich einen Instagram-Account eingerichtet, vernetzt sich dort mit anderen Dartspielern und baut eine Fangemeinschaft auf. Seine Follower fordert er zu Online-Dartspielen auf: Er und sein Kontrahent übertragen ein Video ihrer Dartscheibe ins Internet – „damit niemand schummelt“. Parallel trägt Schmidt auf einer Internetseite seine Punkte ein.

Sein bisheriger Höhepunkt: die deutsche Meisterschaft 2022. Unter den 64 besten Junioren wurde er Fünfter. Ein rasanter Aufstieg, war er doch wenige Monate zuvor erst in seinen Verein eingetreten. Den hat Schmidt auch auf Instragram gefunden. Seit Herbst 2021 spielt er in der Verbandsliga für „The Socks“ in Bremen. Dort trifft er auch Gegenspieler aus dem Internet. Aus Fremden werden Kumpels. In Wettbewerben mit seinem Verein spielt er „zum Spaß und, um sich mit Freunden zu treffen“.

Der Ehrgeiz packt ihn bei Einzelturnieren wie am vergangenen Freitag: Beim Weserpark Darts-Cup stand er vor der Scheibe mit Spielern der Professional Darts Corporation. Das sind die, die man im Fernsehen sieht. Diesmal konnte er noch nicht ganz mithalten: Er schied bereits in der Gruppenphase aus.

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1 Kommentar

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  • Ein ziemlicher Nonsens-Beitrag.

    Darts hat nichts mit Taktik zu tun.



    Jeder Spieler ist bei jedem Leg bestrebt, einen perfekten 9-Darter zu erreichen. Erst wenn das nicht klappt (wie meistens), muß der Spieler anfangen zu rechnen bevor er seinen nächsten Wurf setzt.

    Der allergrößte Nonsens ist aber Online-Darts.



    Wer den Lautstärkepegel wie im Ally Pally nicht erträgt, sollte gar nicht erst versuchen, professionell Darts zu spielen.