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Bremer Hafen als Kokaingrube

■ Kolumbien-Bremen-Connection aufgeflogen / Rückschlag für Hafengewerbe

Der Präsident des Bundeskriminalamtes stellte sich gestern stolz vor die Presse: Mit zwei Tonnen Kokain innerhalb von sechs Wochen sei „die größte Menge, die je in der Bundesrepublik sichergestellt worden ist“, den Fahndern ins Netz gegangen. 20.000 Süchtige hätten damit ein Jahr lang versorgt werden können. Die gleichzeitig sichergestellten 9 Tonnen Marihuana entsprechen etwa der Häfte des Jahresbedarfs der Cannabis-Konsumenten in der BRD.

Wie genau der Stoff aus Kolumbien in die Bundesrepublik gelangt ist, wollte die Polizei nicht mitteilen. Eines nur steht fest: Bremen hat daran verdient, denn die Fracht ging in Containern über den Bremer Hafen an Land. Von der Bundesrepublik aus sollte es europaweit verteilt weden.

Auf dieses Geschäft wird Bremen fürs erste verzichten müssen: Mit den Funden wurde eine weitreichende Struktur des Kokainhandels aufgedeckt und, wie der BKA-Präsident Zachert erklärte, „eine weltweit tätige Händlerorganisation wirkungsvoll zerschlagen“. Ein internatinaler Ring von 22 „hochkarätigen“ Tatverdächtigten niederländischer, kolumbianischer, italienischer, französischer jugoslawischer, venezolanischer, amerikanischer und deutscher Nationalität sei festgenommen worden.

Die Menge, so Zachert, belege den „enormen Druck“, den die kolumbianischen Kartelle zur Zeit auf den Rauschgiftmarkt in Westeuropa ausübe. Mit bisher über 1.200 Rauschgiftoten im Jahre 1990 seien „unsere schlimmsten Befürchtungen übertroffen worden“, erklärte der BKA-Präsident. K.W.

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