: Bremen wird Gymnastik-Zentrum
■ Grundstein gelegt / 5. Stützpunkt der BRD / Uni arbeitet mit
Trotz strömenden Regens strahlte am Freitag der Himmel für die Bremer Anhänger der Rythmischen Sportgymnastik (RSG). Sportsenator Kröning legte den wasserdichten Grundstein für die Halle des Bundesstützpunktes RSG direkt neben dem Sportturm der Universität. Damit wird Bremen nach Wattenscheid, Schmiden (bei Stuttgart), Halle und Saarbrücken das fünfte Leistungszentrum dieser Sportart in der Bundesrepublik.
Das Gebäude mit einer Innenhöhe von 12 Metern wird neben zwei Wettkampfmatten von 14 mal 14 Metern Ausmaßen Krafträume, Seminarräume, einen Ballettraum, einen Therapieraum sowie eine für 200 Zuschauer ausgelegte Tribüne beherbergen. Insgesamt kostet das Prachtstück 4,3 Millionen Mark, von denen die Stadtgemeinde Bremen 2,7 Millionen Mark zahlt, das Bundesinnenministerium 1,3 Millionen Mark und der Bremer Turnverband 325.000 Mark. Der Deutsche Turnerbund, durch dessen Placet für Bremen die Bundesförderung erst möglich wurde, übernimmt die laufenden Kosten für die Bundestrainerin Carmen Weber, die Ballettrainerin Helga Eggerth-Masuth und Co-Trainerin Birgit Passern, rund 70.000 Mark pro Jahr.
„Bremen hat sich jahrelang durch eine gute Vereinsarbeit qualifiziert“, begründetet Sportdirektor Eduard Friedrich vom Deutschen Turner-Bund in Frankfurt den Zuschlag für Bremen. Derzeit tranieren hier 14 Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren in vier Kadern. Kader nennen die Sportgymnastinnen ihre Leistungsklassen, von A wie Weltklasse über B für Nationalspitzen bis D für talentierten Nachwuchs.
Schon 1992 soll es im neuen Trainingsheim neben der Universität losgehen. Hauptsächlich werden die Mädchen, die von außerhalb kommen, am Wochenende auf Lehrgängen trainiert. Dafür und für die Ausrichtung von Wettkämpfen hat der Deutsche Turner-Bund einen Jahresetat von 300.000 Mark. Die Deutsche Sporthilfe fördert die Mädchen mit einem Grundbetrag von 150 Mark im Monat, wer mehr braucht, Fahrtkostenzuschüsse etwa, muß einen Antrag bei der Sporthilfe stellen.
Die bauliche Nachbarschaft mit der Bremer Universität ist nicht zufällig gewählt. Der künftige Bundesstützpunkt will eng mit dem Bremer Sportwissenschaftlern zusammenarbeiten. mad
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