: Breit kein Trampolin der Nation
Nürnberg (ap) - Die Deutsche Postgewerkschaft steht hinter dem in der Affäre um die Neue Heimat angeschlagenen DGB– Vorsitzenden Ernst Breit. Der Vorsitzende der fünftgrößten DGB–Gewerkschaft, Kurt van Haaren, sagte am Sonntag in Nürnberg: „Lieber Ernst, die Deutsche Postgewerkschaft steht zu Dir.“ Er rief aus: „Deine Integrität und Deine Führungskraft stehen außerhalb jeden Zweifels. Und wir als Deutsche Postgewerkschaft verwahren uns dagegen, auch wegen der Vorgänge um die Neue Heimat zum Trampolin der Nation zu machen, auf dem moralisierend, ja teilweise scheinheilig herumgetrampelt wird.“ Der Hauptvorstand des DGB will nach Angaben van Haarens eine Entschließung einbringen, in der der Weg für den Rückzug der Gewerkschaften aus der Gemeinwirtschaft frei gemacht wird. „Die uneingeschränkte Handlungsfähigkeit der Gewerkschaften zu sichern, hat oberste Priorität. Risiken, die dieses Ziel gefährden können, sind auszuschließen“, heißt es in einer Entschließung. Zurücktreten will der DGB– Vorsitzende Breit nicht. In Nürnberg sagte er: „Wir müssen den Karren aus dem Dreck ziehen, und ich muß mich als erster dafür einspannen lassen... Der Rücktritt des DGB–Vorsitzenden wird - vereinzelt auch gewerkschaftsintern - gefordert. Ich bin auf diesem Ohr sehr hellhörig, denn es kann kein Zweifel sein: Ich trage die politische Verantwortung.“ Der DGB wolle keinen Konkurs der Neuen Heimat. Der Einsatz für die Mieter und Beschäftigten habe aber seine Grenze dort, „wo es um die finanzielle Grundlage der gewerkschaftlichen Handlungsfähigkeit geht“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen