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Brecht in Hochhuts Hand

■ Dramatiker kann Immobilie des Berliner Ensembles erhalten

Berlin (dpa) — Der Dramatiker Rolf Hochhuth steht kurz vor der Übernahme der Immobilie des Berliner Ensembles. Wie die Berliner Zeitung berichtete, soll das 3.000 Quadratmeter große Grundstück Bertolt-Brecht-Platz 1 nahe dem Bahnhof Friedrichstraße an die von Hochhuth gegründete Ilse- Holzapfel-Stiftung rückübertragen werden. Das Berliner Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen habe jetzt einen entsprechenden Rückübertragungsbescheid fertiggestellt.

Der nach Hochhuths Mutter benannten Stiftung waren die Rechte an dem Grundstück von der Erbengemeinschaft Saloschin unentgeltlich übertragen worden. Weil es sich um keinen Verkauf der Immobilie handele, könne das Land Berlin kein Vorkaufsrecht ausüben und damit das Grundstück nicht selbst erwerben, zitiert die Zeitung die Entscheidung.

Der Geschäftsführer des Berliner Ensembles, Sauerbaum, sagte dazu am Freitag, er wisse davon nichts, das sei für ihn ein völlig neuer Sachstand. Er müsse in diesem Zusammenhang klarstellen, daß selbst wenn die Stiftung Eigentümerin würde, sie Eigentümerin eines Grundstücks und nicht des Berliner Ensembles würde. „Falls die Stiftung Eigentümerin werden würde und sich wie eine seriöse Verpächterin benimmt, haben wir überhaupt keine Probleme miteinander“, erklärte Sauerbaum. Außerdem habe Kultursenator Radunski (CDU) dem neuen Intendanten des Berliner Ensembles, Martin Wuttke, bestätigt, daß einem weiteren Subventionsvertrag mit der Berliner Ensemble GmbH „und nicht mit einem Grundstück oder so etwas“ nichts im Wege stehe. Kommentar Seite 10

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