: Braune Hochburg Mölln
■ Die Bundestagswahl im Hamburger Umland: Zahlen, Daten, Prozente
„Das Wahlergebnis von CDU und SPD hat sich in Schleswig-Holstein fast spiegelbildlich verhalten. Wo die SPD hinzugewann, verlor die CDU.“ So einfach erklärte Landeswahlleiter Ulrich Mann gestern in Kiel seine Wahlanalyse. Die Wahlbeteiligung lag mit glatten 81 Prozent deutlich über derjenigen der vorigen Bundestagswahl vor vier Jahren. Damals gingen lediglich 78,6 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne.
Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis erreichte die CDU 41,5 Prozent (1990: 43,5%), die SPD 39,6 (38,5), die FDP 7,4 (11,4), Grüne 8,3 (4,0), Republikaner 1,0 (1,2) und die PDS 1,1 (0,3). In den Bundestag dürfen je 10 KandidatInnen von CDU und SPD sowie je zwei von Grünen und FDP.
Entgegen dem Landestrend wählte das Hamburger Umland. Dort verlor die FDP mit etwa minus 5 Prozent am stärksten, während die Grünen mit durchschnittlich plus 5 Prozent am meisten hinzugewannen. An den AKW-Standorten Brunsbüttel und Geesthacht konnten die Grünen ihre Prozente auf 6,3 bzw. 9,0 verdoppeln.
Die PDS erreichte ihren Spitzenwert in Wedel mit 1,6 Prozent. Die Republikaner verloren fast überall, in Lübeck fiel die rechtsextreme Partei sogar von zwei auf null Prozent. Lauenburg und – ausgerechnet – Mölln wurden mit 2,2 bzw. 1,7 Prozent zu braunen Hochburgen.
Die Zweitstimmen-Anteile im einzelnen:
Wahlkreis Pinneberg: CDU 41,2 Prozent (1990: 42,3%); SPD 38,0 (37,5); Grüne 9,0 (4,2); FDP 8,4 (13,3); PDS 1,2 (0,4); Reps 1,2 (1,2).
Wahlkreis Segeberg/Stormarn-Nord: CDU 44,0 (45,7); SPD 36,6 (34,8); Grüne 7,9 (3,7); FDP 8,2 (13,1); PDS 1,1 (0,3); Reps 1,0 (1,2).
Wahlkreis Lauenburg/Stormarn-Süd: CDU 43,4 (44,6); SPD 35,3 (34,9); Grüne 9,2 (4,0); FDP 8,4 (13,6); PDS 1,2 (0,4); Reps 1,4 (1,3).
Niedersachsen wählte im wesentlichen nach dem Bundestrend, wenn auch hier die Gewinne für die Grünen relativ niedrig ausfielen. Die CDU blieb mit knappem Vorsprung vor der SPD stärkste Partei, die Liberalen rangieren knapp vor den Grünen. Die Wahlbeteiligung lag mit 81,9 Prozent geringfügig über der Marke der Bundestagswahl von 1990 mit 80,6 Prozent.
Das vorläufige amtliche Endergebnis lautet: CDU 41,4 Prozent (1990: 44,3%); SPD 40,6 (38,4); Grüne 7,1 (4,5); FDP 7,7 (10,3); PDS 1,0 (0,3); Reps 1,2 (1,0).
Dieser Trend spiegelt sich ebenfalls in den beiden Hamburger Umlandkreisen wider:
Wahlkreis Harburg: CDU 43,8 (46,0); SPD 33,7 (32,4); Grüne 8,9 (4,4); FDP 9,7 (14,4); PDS 1,0 (0,3); Reps 1,5 (1,1).
Wahlkreis Stade-Rotenburg: CDU 42,6 (46,8); SPD 38,8 (36,3) Grüne 7,2 (4,1) FDP 8,6 (10,5); PDS 0,9 (0,2); Reps 1,0 (0,9).
smv / lno
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