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Boykott der Wattenmeer-Stiftung

■ Umweltverbände gegen Einfluß der großen Energiekonzerne

Die großen Umweltverbände wollen in der von der Ruhrgas AG und vom norwegischen Energiekonzern Statoil finanzierten „Niedersächsischen Wattenmeer-Stiftung“ nicht mitwirken. In einer gestern in Bremen veröffentlichten gemeinsamen Erklärung des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) und der Umweltstiftung WWF heißt es, die Verbände wollten nicht die Rolle eines Feigenblatts übernehmen. Die vorgesehene Konstruktion der Stiftungsgremien räume den Verbänden keine angemessenen Mitwirkungsgsrechte ein. Sie lasse Kollisionen zwischen Stiftungszweck und den Interessen der Geldgeber erwarten.

Das Stiftungsvermögen in Höhe von 25 Millionen Mark wurde bereits Ende vergangenen Jahres von den Industrieunternehmen an das Niedersächsische Umweltministerium überwiesen. Die Firmen sehen darin einen Ausgleich für Eingriffe in die Natur, die mit dem Bau der Erdgasleitung „Europipe“ durch das niedersächsische Wattenmeer verbunden sind. Das Milliardenvorhaben stößt auf heftige Kritik der Umweltschützer.

An eine „ernsthafte Beteiligung“ der Umweltschutzorganisationen sei nicht gedacht. Die Landesregierung habe nicht nach einem tragbaren Konsens gesucht. dpa

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