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Boxen als Metapher

■ Thalia: Präsentation von „Magic at 4“

Mit der Metapher eines Boxkampfes erzählt Mbongeni Ngema seine Geschichte der Konflikte, die Südafrika momentan zu bewältigen versucht. Die blutigen Kämpfe unter den Schwarzen und die dunkle Rolle der Weissen wird in den Ring transportiert, wobei die ideologisch aufgeladenen Kämpfe zwischen Muhammed Ali und Joe Frazier Anfang der 70er Jahre die Vorlage bilden. Die damaligen Fights zwischen dem Muslim Ali und dem Christen Frazier wurden in den Black Communities verstanden als der Kampf zwischen dem selbstbewußten und dem von den Weissen gekauften Schwarzen.

Magic at 4, das ab 2. August vier Wochen im Thalia Theater gastiert, ist das Nachfolgestück zu Ngemas Welterfolg Sarafina. „Die Geschichte ist aber einfacher und die Musik noch wichtiger, als bei Sarafina“ sagte Ngema gestern bei der Vorstellung der Produktion in Hamburg. Erzählt wird in dem Musical von Shaka, der auszog, in Muhammed Alis Fußstapfen zu treten, und seinen Zwillingstöchtern, die aufbrechen, ihn zu suchen, als er aus dem Zululand nach Johannesburg zieht, um seinen Traum zu verwirklichen. Trotz des tragischen Endes – Shaka wird von einem von Weissen bezahlten schwarzen Killer getötet – habe das Stück ein „Happy-End und eine optimistische Ausrichtung.“ 38 Sänger und Tänzer sowie 12 Musiker werden den Stoff mit Tanz-, Box- und Spielszenen in jener furoremachenden Art geben, durch die schon Sarafina weltberühmt wurde.

Ngema, der im Anschluß an die Präsentation zur „Inthronisation“ von Nelson Mandela flog, die er inszeniert hat, ist wie bei Sarafina zugleich Komponist, Autor, Regisseur und Choreograf von Magic At 4. Das Stück, das am 28. April bei den Wiener Festwochen seine umjubelte Europa-Premiere feierte, wird gemeinsam mit Katharina Thalbachs Dreigroschenoper-Inszenierung das Sommerloch im Thalia schließen.

tlb

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