Boulevard der Besten: Abdullah-al-Mamun
Als Aushilfe war er desöfteren im taz Café tätig und hinterließ dabei einen dermaßen guten Eindruck, das ihn die taz-Café-Brigade zum 1. Mai 2016 dauerhaft verpflichtete: Abdullah-al-Mamun heißt dieser junge Mann, der im Februar 1986 in Brahmanbaria im Südosten von Bangladesch geboren wurde.
2009 verschlug es ihn nach Deutschland, eigentlich, um seinen Bachelor in Wirtschaft zum Masterabschluss auszubauen. Doch das Leben hatte anderes mit ihm vor. Er heiratete zunächst und wurde doch bald vom prallen Leben – auch jenseits der akademischen Ausbildung – eingesogen.
Heute lebt er im Multikultiparadies Kreuzberg, liebt Fußball, den Eurovision Song Contest und klassische Musik. Und, das nennt man Integration: Mamun ist inzwischen Mitglied im Berlin Cricket Club, wo dem auch in Bangladesch sehr populären Cricketsport nachgegangen wird.
Etliche seiner deutschen Jahre arbeitete er in einer indischen Speisegaststätte bevor er zur taz kam: „Kein Vergleich, das war stressig, aber das machte mir nichts. Nur die Antreiberei, die machte mich nervös.“ Die Chefs, waren wie auch viele Gäste „garstig und unfreundlich“. Man darf verraten: Das ist für keinen Menschen in der Dienstleistungsbranche schön, aber für einen so sympathischen Kollegen wie Mamun ist das eine Zumutung.
Kaum in der taz angekommen, wusste Mamun, wie er genannt werden möchte – „wo ich herkomme spricht sich niemand mit dem Vornamen an, der Nachname ist es, mit dem man sich ruft“ –, sehr schnell, was seine Stammgäste wünschen. Doch nicht nur das, selbst in der größten taz Mittagstischhektik verliert er nicht den Überblick, arbeitet professionell und schnell, und behält zudem noch sein freundliches und gewinnendes Auftreten bei – eine kostbare Seltenheit in der stets etwas griesgrämig gestimmten Berliner Gastronomielandschaft.
Keine Frage, Mamun war binnen Kürzestem ziemlich beliebt in der taz, da lag eine feste Anheuerung nah. Und wie sieht er selbst seine neue Wirkungsstätte? „Ich finde die taz sehr schön. Sehr nette Leute, alle.“ Abdullah-al-Mamun – man möchte ihn, wie alle Kolleg*innen des taz Cafés, nicht mehr missen.
Jan Feddersen
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