piwik no script img

Boris Jelzin:

■ Rußland autonom

Berlin (taz) - In 100 Tagen soll Rußland autonom werden. So wünscht es jedenfalls der Vorsitzende des Obersten Sowjets Rußlands Boris Jelzin. Jelzin scheute in einer Pressekonferenz am Mittwochabend nicht vor einer Konfrontation mit Gorbatschow zurück. Denn würden seine ehrgeizigen Pläne verwirklicht, wäre Gorbatschow zum großen Teil entmachtet. Jelzin forderte auch die sowjetische Regierung auf, zurückzutreten.

Unterdessen hatte der Oberste Sowjet der UdSSR in erster Lesung ein Gesetz verabschiedet, das die Einrichtung eines Mehrparteiensystems in der UdSSR vorsieht.

Verboten werden sollen allerdings alle Parteien, die für die Unabhängigkeit einer Republik eintreten. Damit würden die Volksfronten in den baltischen Ländern illegal. Siehe auch Seite 8

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen