: Boris Jelzin:
■ Rußland autonom
Berlin (taz) - In 100 Tagen soll Rußland autonom werden. So wünscht es jedenfalls der Vorsitzende des Obersten Sowjets Rußlands Boris Jelzin. Jelzin scheute in einer Pressekonferenz am Mittwochabend nicht vor einer Konfrontation mit Gorbatschow zurück. Denn würden seine ehrgeizigen Pläne verwirklicht, wäre Gorbatschow zum großen Teil entmachtet. Jelzin forderte auch die sowjetische Regierung auf, zurückzutreten.
Unterdessen hatte der Oberste Sowjet der UdSSR in erster Lesung ein Gesetz verabschiedet, das die Einrichtung eines Mehrparteiensystems in der UdSSR vorsieht.
Verboten werden sollen allerdings alle Parteien, die für die Unabhängigkeit einer Republik eintreten. Damit würden die Volksfronten in den baltischen Ländern illegal. Siehe auch Seite 8
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