: Bonner Arbeitsmarktpolitik entlastet Ostdeutschland
Berlin/Nürnberg. In den neuen Bundesländern wird es 1991 knapp 20 Prozent weniger Erwerbstätige geben als im Jahr 1990. Obwohl die Zahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt um 1,7 Millionen sinken wird, erhöht sich die Arbeitslosigkeit „nur“ um 860.000 auf 1,1 Millionen, prognostiziert das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit.
Wie das IAB in neuesten Mitteilungen berichtet, sorgen Pendler für die Ost-West-Wanderung sowie arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für einen relativ geringen Anstieg der Erwerbslosigkeit in Ostdeutschland. Nach den „groben Schätzungen“ des Instituts wird der Ostarbeitsmarkt durch eine ganze Reihe von Faktoren entlastet. So führten rund 200.000 Pendler, 160.000 Übersiedler und die Rückwanderung von 60.000 Ausländern zu einem erheblichen Rückgang des Arbeitskräfteangebots. Durch die Vorruhestandsregelung und die Zahlung von Altersübergangsgeld würden 145.000 bzw. 80.000 Personen aus dem Markt gehen. Weitere 175.000 Arbeitskräfte kämen in Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen unter. adn
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