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■ Betr.: "Gegen Radikalenerlaß für die DDR", taz vom 30.6.90
betr.: „Gegen Radikalenerlaß für die DDR“, taz vom 30.6.90
Hätte es nach 1945 einen solchen Radikalenerlaß wie er jetzt für die DDR angewendet werden soll, gegeben, dann wäre 1945 die Zahl der Helden in der BRD nicht sehr groß gewesen. Sind sich die Initiatoren dieses Radikalenerlasses gegenüber der DDR denn im klaren, daß hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Oder meinen die heutigen Demokraten in der BRD, daß der Nationalsozialismus weniger antidemokratisch war als der Stalinismus?
War es nicht Adenauer, der nach 1945 gegen eine Kollektivschuld war. Er ging in seiner Toleranz sogar so weit, daß der Verfasser des positiven Kommentars zu dem „Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes“ von 1935, Hans Globke, sein Staatssekretär wurde.
Marcel Strauss, München/BRD
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