: Bombiger Reichstag
■ Rundfunk-Fake sorgt für Empörung
Berlin (dpa) – Empörte Reaktionen hat eine Satire des Süddeutschen Rundfunks provoziert, die etwa zeitgleich mit der (mittlerweile vollständigen) Enthüllung des Berliner Reichstags am Freitag gesendet wurde. In der als „Hörstück“ bezeichneten halbstündigen Sendung wurde live von einem angeblichen Bombenanschlag auf den Reichstag und dessen Verwüstung berichtet. Es folgten „Reaktionen“ von Christo, Politikern, ein Ad-hoc-Kommentar und ein Interview mit dem mutmaßlichen Attentäter. Auf das realistisch wirkende Stück habe etwa ein Drittel der Anrufer „durchaus angetan“ reagiert, sagte der verantwortliche Redakteur. Er sei unter anderem als „schlechter Deutscher“ beschimpft worden. Die kurz nach den Nachrichten ausgestrahlte „Sondersendung Brennpunkt Reichstag“ sei als eine Hommage an Orson Welles gedacht gewesen. Welles hatte Ende der 30er Jahre von einer Invasion der Außerirdischen berichtet, was in den USA zu einer Panik führte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen