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Bombenentschärfung in KreuzbergErfolg nach fast neun Stunden

Allein die Evakuierung der Anwohner hat acht Stunden gedauert. Um 17.40 Uhr meldet die Polizei dann: Fliegerbombe entschärft.

Nichts geht mehr: Teile von Kreuzberg waren mehr als acht Stunden wegen einer Bombenentschärfung gesperrt. Foto: dpa

Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg in Berlin-Kreuzberg ist erfolgreich entschärft worden. Das teilte die Polizei um 17.40 Uhr via Twitter mit. Zuvor hatten rund 11.500 Menschen ihre Häuser verlassen müssen.

Die Evakuierung der Anwohner dauerte wesentlich länger als erwartet. Erst um 17 Uhr waren die letzten Menschen aus dem Sperrgebiet herausgebracht worden. Viele „alte und junge“ Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß seien, würden in der so genannten südlichen Friedrichstadt, ein Gebiet an der Grenze zwischen Kreuzberg und Mitte, wohnen, hatte die Polizei am Nachmittag mitgeteilt. Zuletzt musste für einen Mann in einem Spezialbett ein Spezialfahrzeug angefordert werden, was die Evakuierung alleine um etwa eine Stunde verzögerte. Mehrere Bus- und U-Bahnlinien mussten unterbrochen werden.

Das Entschärfungsteam musste zwei Zünder der Bombe unschädlich machen. Dies gelang innerhalb von weniger als einer Stunde. Beide Zünder wurden laut Polizei noch vor Ort gesprengt.

Die Bombe war am Freitag bei Bauarbeiten gegenüber des Jüdischen Museums gefunden worden. Sie ist US-amerikanischer Bauart und dürfte bei einem umfassenden Bombardement auf Berlin-Kreuzberg im März 1945 eingesetzt worden sein. Das Museum war den ganzen Tag geschlossen.

Auch die taz war von der Sperrung der Straßen betroffen. Die Redaktionsräume in der Rudi-Dutschke-Straße waren nicht erreichbar. Deswegen wich die Redaktion auf Büros auf der anderen Straßenseite aus.

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1 Kommentar

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  • 6G
    677 (Profil gelöscht)

    Nach dem Lesen der Printausgabe zu diesem Thema war ich schon mächtig erstaunt über den abfälligen Tonfall, mit dem die Einsatzkräfte und allen voran der Sprengmeister bedacht wurde.

    Machen Sie das doch demnächst mal selbst, kompliziertes Schrauben unmittelbar neben 250 KG Sprengstoff.

    Ansonsten möchte ich mir gar nicht vorstellen, was Sie geschrieben hätten, wäre die Bombe explodiert und man hätte daraufhin einen Verletzten oder Toten in der Nachbarschaft gefunden.