: Bombenanschläge in Mexiko und Guatemala
■ Keine Reaktion auf Vermittlungsangebote
Mexiko-Stadt/Guatemala-Stadt (taz/ AFP/dpa) – Die aufständischen Indianer im Süden Mexikos haben nach Angaben des mexikanischen Verteidigungsministeriums am Sonntag erneut ein Armee- Hauptquartier bei San Cristóbal de las Casas unter Beschuß genommen. Die Versuche der Guerilleros, die Stadt Ocosingo zurückzuerobern, seien zurückgeschlagen worden, hieß es weiter.
Unterdessen ging die Serie von Bombendrohungen und tatsächlichen Anschlägen in Mexiko-Stadt weiter, verletzt wurde allerdings niemand. Am Sonntag wurde ein Hochspannungsmast in Texcoco bei Mexiko-Stadt durch drei Explosionen beschädigt. Auch im mexikanischen Generalkonsulat sowie in einem Einkaufszentrum in Guatemala-Stadt explodierten in der Nacht zum Montag nach Angaben der Zeitung Excelsior zwei Bomben, die Sachschaden verursachten. Das Zapatistische Nationale Befreiungsheer (EZLN) lehnte jede Verantwortung für die Anschläge ab. Eine maoistische Organisation bekannte sich zu den Bomben in Mexiko.
Die von den Aufständischen am Freitag vorgeschlagene Vermittlerkommission könnte ihre Arbeit möglicherweise bald aufnehmen: Sowohl die guatemaltekische Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú als auch Bischof Samuel Ruiz erklärten inzwischen ihre Bereitschaft, als Vermittler zwischen den Fronten zu fungieren. Menchú machte ihre Vermittlung allerdings von der Zustimmung des mexikanischen Präsidenten Carlos Salinas abhängig. Dieser jedoch äußerte sich bislang mit keinem Wort zu den Vermittlungsangeboten.
Journalisten und humanitären Organisationen wurde von der Armee weiterhin der Zugang zu den Kampfzonen verboten. Zahlreiche Organisationen protestieren mittlerweile gegen die Behinderungen durch das Militär. Seite 8
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen