: Bomben gegen Presse
■ Der türkische Journalist Ragip Zarakolu berichtet über die Lage der Medien in der Türkei
„Die Welt hat die Ethik verloren. Unter anderem die Kurden haben das auszubaden“, äußerte sich der türkische Publizist Ragip Zarakolu neulich in der taz. Derzeit befindet er sich auf einer Informationsreise in Deutschland, heute abend um 19 Uhr wird er im Lagerhaus in der Schildstraße über die Situation der Medien in der Türkei sprechen. Denn der Kampf gegen die Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei fand in der vergangenen Woche einen neuen Höhepunkt: In Istanbul und Ankara wurden Bombenanschläge auf die Redaktionsräume der pro-kurdischen Zeitung „Özgür Ülke“ verübt – der einzigen Tageszeitung, die über den Krieg in Kurdistan berichtet. Morde an JournalistInnen sind schon fast alltäglich.
Ragip Zarakolu ist der Ehemann der Herausgeberin von „Özgür Ülke“ und Mitglied des türkischen PEN-Club. Auf Einladung der Senatorin für Kultur und Ausländerintegration, der Ausländerbeauftragten, und der IG-Medien kommt er nach Bremen. Aber er wird nicht nur über die Lage in der Türkei sprechen, denn: „Die Beispiele des Irak, aber auch Bosniens zeigen der türkischen Regierung, daß sie heute machen kann, was sie will. Es gibt so etwas wie Straffreiheit. In dieser „neuen Weltordnung“ scheint es möglich zu sein, in allen Teilen der Welt Massaker zu begehen“. ede
Außerdem: der Film „Wir werden nicht schweigen“ von Christoph Sodemann
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