Bohrinsel im Golf von Mexiko explodiert: Verletzte und Vermisste
Im Golf von Mexiko ist Medienberichten zufolge eine Bohrinsel explodiert und brennt. Mindestens zwei Menschen sind tot, zwei weitere werden vermisst.
Update 16.11. 19.30 Uhr: afp | Nach dem Brand einer Ölplattform vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana hat die Küstenwache Berichte von US-Medien über Todesopfer dementiert. Küstenwachen-Sprecher Ryan Tippets sagte der Nachrichtenagentur AFP am Freitag, dass zwei Menschen vermisst würden und neun weitere verletzt worden seien. Das Feuer sei mittlerweile gelöscht.
Derzeit gebe es keine Meldungen über austretendes Öl im Golf von Mexiko, sagte Tippets. Zum Zeitpunkt des Unglücks gegen 09.00 Uhr (Ortszeit, 16.00 Uhr MEZ) hätten sich 26 Menschen auf der Plattform des in Houston ansässigen Energieunternehmens Black Elk Energie aufgehalten. Black Elk Energie war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
WASHINGTON afp | Beim Brand einer Ölplattform vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana sind am Freitag mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Nach dem Unglück im Golf von Mexiko gebe es zudem zwei Vermisste und vier Verletzte, berichtete ein lokaler Fernsehsender unter Berufung auf die Küstenwache. 2010 hatte die Explosion der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko eine der schlimmsten Umweltkatastrophen in den USA ausgelöst.
Auf der Plattform des in Houston ansässigen Energieunternehmens Black Elk Energie habe sich zunächst eine Explosion ereignet, berichtete der Sender KHOU-TV. Es gebe zwei Todesopfer und zwei Vermisste. Außerdem seien vier Verletzte per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht worden.
Zunächst lagen keine Angaben vor, ob durch das Unglück Öl ins Meer gelangte. Auch die Gesamtzahl der auf der Plattform eingesetzten Arbeiter war unbekannt. In einem online veröffentlichtem Video des Fernsehsender WWLYV war zu sehen, wie dichter schwarzer Rauch über der Plattform aufstieg. Der Sender berichtete allerdings, dass das Feuer gelöscht worden sei. Die Plattform befindet sich den Berichten zufolge in relativ flachem Wasser rund 40 Kilometer südlich der Küstenstadt Grand Isle.
Im April 2010 waren bei der Explosion der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko elf Arbeiter ums Leben gekommen. Hunderte Millionen Liter Erdöl strömten ins Meer. 87 Tage dauerte es, bis der britische Ölkonzern BP das Leck schließen konnte. Die Küsten von fünf US-Bundesstaaten, darunter Louisiana, wurden verseucht, der Fischfang und der Tourismus an der Golfküste massiv geschädigt.
Am Donnerstag hatte sich BP mit der US-Regierung darauf geeinigt, wegen der größten Ölkatastrophe in der Geschichte der USA in den kommenden sechs Jahren insgesamt rund 4,5 Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro) zu zahlen. Die Summe ist die höchste Strafe, die je ein Unternehmen in den USA bezahlen musste. Im Gegenzug soll das Strafverfahren gegen den britischen Energiekonzern eingestellt werden.
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