Bohlens Teenie-Tipps in der "Bravo": Der Oberproll als Seelsorger
Kürzlich wegen "antisozialen Verhaltens" verurteilt, gibt Dieter Bohlen jetzt Lebenstipps in der Teeniegazette "Bravo". Ach, würde er einfach mal schweigen!
W ir bei der taz haben unsere Grundsätze: Deshalb trinken wir nicht nur politisch korrekten Kaffee, sondern produzieren auch keine Schlagzeilen über Menschen, die ohnehin schon mehr mediale Aufmerksamkeit bekommen, als ihnen (und uns) gut tut. Diesen Grundsatz verletzen wir heute - im Interesse der Jugend.
Denn: Dauerheimsuchung Dieter Bohlen (54) hat seine weiche Seite entdeckt - das Alter stimmt ja bekanntlich milder. Deshalb berät er jetzt Teenies, die er hauptberuflich bei "Deutschland sucht den Superstar" mit Verve und Leidenschaft zu dissen pflegt ("Geh nach Haus und lass dich löschen!"): In der Bravo erscheint zum zweiten Mal "Frag den Bohlen".
Betonschädel Bohlen fügt sich mit schönen Metaphern gut in den Stil des Backfisch-Leitmediums ein: "Mit der Zahnspange ist es wie im Leben. Man muss erst investieren, um später etwas zu bekommen!" Wir machen uns trotzdem Sorgen: Erst kürzlich ist RTL wegen Bohlens "antisozialen Verhaltens" ("Das klingt, als ob sie dir den Arsch zugenäht haben und die Scheiße oben rauskommt") zu 100.000 Euro Bußgeld verdonnert worden. Und der soll jetzt Kindern Sextipps geben? Protestmails an bohlen@bravo.de.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Deutungskampf nach Magdeburg
„Es wird versucht, das komplett zu leugnen“
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
Gedenken an den Magdeburger Anschlag
Trauer und Anspannung
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen