: Böser Wettergott
■ Spaß muß sein: Fliegende Ziegel, brechende Gerüste und kippende Kräne
Den ersten zarten Frühlingsgefühlen der vergangenen Woche verpaßte das Wochenende ein rabiates Ende. Donnergrollen, Blitzgetümmel, Hagelschauer und Sturmböen – ein März-Aprilwetter wie aus dem Bilderbuch. Der Wettergott ließ dabei kaum einen ungerührt, am wenigsten die Hamburger Feuerwehr. Die mußte alleine am Samstag zu 26 Sturmeinsätzen ausrücken.
Bei Windgeschwindigkeiten von etwa 80 Stundenkilometern lösten sich in der Hansestadt Ziegel von Dächern, rissen Bauplanen von Gerüsten, wirbelten Verkehrsschilder durch die Gegend. Im Stadtteil St. Pauli drohte ein Baukran auf ein Wohnhaus zu kippen; in der Sternstraße brach ein Baugerüst zusammen. In direkte Tuchfühlung zum Wasser begaben sich in der Nacht zum Samstag außerdem zwei Automobilisten. Deren Kisten mußten bei Neumühlen aus der Elbe gefischt werden, nachdem das Hochwasser auf etwa 1,50 Meter über Normalnull geklettert war. Zu größeren Schäden kam es allerdings in der Hansestadt nicht.
Nicht Sturmböen, die in Schleswig-Holstein sogar Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Stundenkilometer schafften, sondern spiegelglatte Straßen brachten die Norddeutschen ins Schleudern. Auf Autobahnen und Landstraßen zählte die Polizei etliche Verkehrsunfälle und Verletzte; Wettergott sei Dank dieses Mal jedoch keinen Toten. dpa/taz
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