: Börse diesmal „rabenschwarz“
Berlin (dpa/taz)– „Ein neuer Kurssturz an der Frankfurter Devisenbörse hat gestern die Agenturen erneut verleitet, Superlative zu kreieren: Um einen „rabenschwarzen“ Dienstag habe es sich gehandelt, meldet dpa, obwohl der Rückgang der Aktienkurse mit durchschnittlich acht Prozent noch unter dem des „schwarzen Montags“ vor drei Wochen blieb. Ob mit oder ohne Rabe: Der stetig fallende Dollar läßt jedenfalls düsteres für die internationale Konkurrenzfähigkeit der exportabhängigen bundesdeutschen Wirtschaft ahnen. Die VW–Anteilsscheine (gestern 224,50 DM) sind bei Fortsetzung der jetzigen Fallgeschwindigkeit morgen unter 200 DM. Die Daimler–Aktie erwischte es mit einem Rutsch von 60 DM auf 590 DM besonders stark. Aber auch mit der so souveränen Deutschen Bank gehts bergab: Um 32,50 auf 405,50 DM. Nicht von ungefähr kommt es, daß „konsumnahe“ Aktien noch am besten wegkamen: Karstadt ging um 4 DM, Hussel gar um 27 DM nach oben. Kaufhäuser leben nicht vom Export, eher schon vom Import, und der wird bei fallendem Dollar tendenziell billiger. Möglicher Hintergrund: Die Aktienspekulanten schwebten gestern weltweit in Ängsten, die vollständige Wiederaufnahme des Computer–(“Programm“)– Handels von Aktien an der New Yorker Wall Street am Montag könnte zu erneuten starken Einbrüchen führen. ulk
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