piwik no script img

Blasphemie-Gesetz in IrlandVorwärts ins Mittelalter

In Irland wird Blasphemie jetzt richtig teuer. Bis zu 25.000 Euro muss berappen, wer über Gott lästert. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Gott es ist. Die islamischen Länder loben Irland.

Gotteslästerung oder Aufruf zur Zivilcourage? Schriftzug an der Uni Münster. Bild: dpa

DUBLIN taz | Blasphemie kann in Irland teuer werden. Zu Jahresbeginn ist ein neues Gesetz in Kraft getreten, wonach Gotteslästerung mit einer Geldstrafe bis zu 25.000 Euro belegt werden kann. Das Parlament in Dublin hatte das Gesetz bereits im vergangenen Juli mit einer Stimme Mehrheit verabschiedet, aber es wurde jetzt erst wirksam.

Eine Koalition aus Atheisten, Humanisten und Menschenrechtsorganisationen hatte vergeblich versucht, das Gesetz zu verhindern. So gründete man nun die Kampagne „Blasphemy“, auf deren Webseite seit voriger Woche blasphemische Äußerungen von Björk, Frank Zappa, Jesus Christus, Papst Benedikt XVI, Salman Rushdie und dem irischen Justizminister Dermot Ahern stehen. Letzterer hat das Gesetz im Alleingang durchgedrückt. Die Äußerungen seiner Kritiker hatte er als blasphemisch zurückgewiesen – was nach gängiger Definition selbst blasphemisch ist, da er sich dadurch einem Gott gleichstellt.

Warum aber hat Ahern ein Gesetz geschaffen, obwohl ihn niemand darum gebeten hat, nicht mal die Kirchen? Darüber hinaus gab es ein solches Gesetz bereits seit 1961, doch weil darin nicht erklärt war, was Blasphemie eigentlich ist, kam es zu keiner einzigen Verurteilung. Gotteslästerungsparagraphen gibt es zwar auch in anderen Ländern, aber sie werden kaum noch angewendet, geschweige denn reformiert oder verschärft. Ahern sagt, es blieb ihm gar nichts anderes übrig, als das Gesetz zu reformieren, da es die Verfassung vorschreibe. „Die Veröffentlichung von gotteslästerlichem, umstürzlerischem oder unsittlichem Material ist ein Vergehen, das strafbar sein soll“, heißt es im Artikel 40. An der Verfassung von 1937 hat der damalige stockkonservative Dubliner Erzbischof John McQuaid kräftig mitgeschrieben.

„In der Verfassung steht auch, dass dem allmächtigen Gott öffentliche Huldigung geschuldet ist“, sagt Michael Nugent, der Vorsitzende der Organisation „Atheist Ireland“. „Das ist viel mehr als das Recht auf freie Religionsausübung. Es ist das Recht Gottes auf Huldigung durch die Bürger.“ So beten die Abgeordneten vor ihren Sitzungen, im staatlichen Fernsehen und Radio läuten zwei Mal am Tag die Angelusglocken, niemand kann Staatspräsident oder Richter werden, ohne einen Eid auf die Bibel abzulegen.

„Man sollte meinen, dass ein Blasphemiegesetz nach all den Skandalen um klerikalen Kindesmissbrauch, die 2009 ans Licht gekommen sind, das letzte wäre, das dem irischen Staat einfiele“, sagt Nugent. Seine Organisation tritt dafür ein, sämtliche Verweise auf Gott aus der Verfassung zu streichen. Dazu ist aber ein Referendum erforderlich, selbst wenn lediglich der Blasphemie-Artikel aus der Verfassung gestrichen werden soll, und dafür habe der Staat kein Geld, sagt Ahern.

Das neue Gesetz definiert Blasphemie als Material, das die Gefühle von Gläubigen stark verletzt. Es muss außerdem eine Störung des öffentlichen Friedens vorliegen, und es muss nachgewiesen werden, dass der Gotteslästerer sie absichtlich herbeiführen wollte. Dabei spielt es keine Rolle, um welchen Gott es sich handelt, in diesem Punkt herrscht Gleichberechtigung unter den Religionen. Ahern versucht, sein Gesetz als Liberalisierung zu verkaufen. Bisher konnte man für sieben Jahre ins Gefängnis gesteckt werden, sagt er. Künftig riskiert man maximal eine Geldstrafe von 25.000 Euro. Der Atheist und Bestseller-Autor Richard Dawkins kommentierte: „Eine Rückkehr ins Mittelalter.“

Applaus gab es lediglich von der Organisation der Islamischen Konferenz, der 57 Länder angehören. Sie versucht, in Anlehnung an das irische Gesetz Gotteslästerung international von den Vereinten Nationen unter Strafe stellen zu lassen. „Es ist beschämend, dass Irland für Staaten wie Pakistan in dieser Hinsicht nun als Vorbild gilt“, sagt Nugent.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

55 Kommentare

 / 
  • Danke, ihr Menschenkinder, daß ihr mir alle so brav huldigt!



    Halleluja....

  • RW
    Raimund Wieker

    Da hilft nur eines: Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Es ist die letzte Bastion gegen den Blödsinn.

  • L
    Lenny123

    Ihren Kommentar hier ein

    Oha...da kommt dann der europäische Haftbefehl mit ins Spiel?

     

    Wenn jemand in Irland eine Internetseite abruft, auf der - nach dem Gesetz - die Gefühle eines Gläubigen verletzt werden, also blasphemische Äusserungen zu lesen sind, dann verstößt der Verfasser doch gegen das Gesetz. Irland könnte demjenigen, wenn er in Europa sitzt, dann einen Strafbefehl schicken und dieser müsste auch bezahlt werden.

     

    Also eine sehr gut versteckte Einnahmequelle für den Pleitestaat Irland..... ;-) geben

  • C
    clementine

    Wie treffend ist doch die alte Frage: Ist es nicht die größte Blasphemie, das Gott einen Staatsanwalt benötigen soll?

  • DA
    Der andere Andre

    Endlich! Ihr könnt euch nämlich gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn all diese Sünder weiterhin über das FLIEGENDE SPAGHETTIMONSTER, geheiligt werde sein Name!, lästern würden. Wahrlich, ich sage euch, Dürren und Katastrophen würden über uns hereinbrechen, denn grenzenlos ist der Zorn seiner Spaghettihaften Heiligkeit gegenüber jenen, die es wagen, mit scharfer Zunge von Ihm zu sprechen!

    Two thumbs up für Irland!

  • H
    Hausmeister

    Gott ist doch eh nur der Hausmeister.

    Wozu also die Aufregung?

  • HF
    Holy fucking Jesus cruised

    Nur wenige wissen, dass Gott schiefe Zähne hat, schielt, sich seit drei Tagen nicht gewaschen hat und aus dem Maul stinkt wie ne Kuh aus dem Arsch.

     

    Na liebe Iren, dann seid ihr ja bald wieder da, wo ihr schon mal wart.

  • KK
    Klaus Keller

    @Von Thomas Gauss:

     

    Sie schreiben u.a.

     

    Das die linken Gutmenschen hier wieder wüten ist ja nur Bestätigung, dass sich Irland damit auf dem richtigen Weg befindet.

     

    Wenn sie das Gegeteil sind, sind sie dann ein rechter Schlechtmensch?

     

    Ich bin dann gerne ein linker Gutmensch!

     

    klaus keller hanau

  • KK
    Klaus Keller

    Durchgangssyndrom?

     

    nachdem das mit den irischen Banken total in die Hose ging, kahm die Rolle rückwärts und die Irren sind mit dem Kopf dermaßen auf den Boden geknallt das es nur so krachte.

     

    Im rahmen solcher Verletzungen kann es natürlich zu wahnähnlichen zuständen kommen. Durchgangssyndrom nennt man es glaube ich.

     

    Sollte der Zustand länger anhalten sollte man die Politiker zur weiteren Behandlung in eine psychiatrische Klinik einweisen, notfalls mit anschließender Sicherungsverwahrung falls die fremdgefährdenden Verhaltensweisen zum Dauerzustand werden.

     

     

    PS: das Universum ist ein Irrenhaus, die Erde ist die geschlossene Abteilung.

     

    Oder kennen sie jemanden der erwiesenermaßen lebend entlassen oder in den offenen Bereich verlegt wurde?

     

     

    klaus keller hanau

  • H
    hansb

    Ein beleidigter Gott ist ein Jammerbild.

  • DG
    Dirk Gober

    Ach, das Verbot der Beschimpfung des Christentums ist ein Schritt ins Mittelalter, während das Beklatschen der Bedrohung der Islamkritiker ein Zeichen der Toleranz und Weltoffenheit ist?

     

    Das ist die Logik derer, die bei der Evolution indisponiert waren...

  • R
    Robert

    Also wenn in meiner Religion ich selbst nun Gott bin, kann ich andere Leute anklagen über Gott zu lästern, wenn ich beleidigt werde?

    Sollte doch so sein, wenn man alle Religion auch gleich behandeln würde???

  • DU
    Dinkel und Hirse

    "Applaus gab es lediglich von der Organisation der Islamischen Konferenz, der 57 Länder angehören. Sie versucht, in Anlehnung an das irische Gesetz Gotteslästerung international von den Vereinten Nationen unter Strafe stellen zu lassen."

     

    Ja, und zwar damit die pösen "Islamophoben" die Fresse halten. Müsste doch ganz im Interesse der taz-Leserschaft liegen. Oder etwa nicht?

  • PS
    Peer Spektive

    Herr schmeiß Hirn vom Himmel!

  • M
    mg95

    Komisch, wo kommen denn auf einmal all die "Gläubigen" her, gibt's irgendwo einen Aufruf? Ansonsten soll ich für Irland vermuten: Gotteslästerung verboten, Pädophilie erlaubt (solange es nicht publik wird)?

  • T
    tdp

    @Von Gott: KLASSE!

    Ich glaube (glauben - nicht wissen!!) wenn´s ihn (Gott) wirklich gibt, muß er wohl so denken.

  • B
    BERNHARD

    ach,herrlich wie sich die atheisten wieder aufregen und geifern,über ein gesetz wo sie nicht betrifft und wahrscheinlich auch in irland nie angewendet wird.

    das beim thema religion bei euch gleich immer der

    dampfkessel platzt.also cool bleiben.

  • E
    enno

    Finstere Zeiten kraft des Christentums. Es hat sich nichts geändert...

     

    Danke Jesus, du würdest dich im Grab umdrehen, wenn du wüsstest welches Elend du mit besten Absichten über diese Welt gebracht hast.

  • K
    Kerner

    @Schwesterwelle

     

    Du hast schon mitgekriegt, dass die taz eine der wenigen deutschen Zeitungen war, welche zwei Mohammedkarrikaturen abgedruckt hat, oder?

     

    http://www.perlentaucher.de/blog/16_wie_albern_waren_die_mohammed-karikaturen%3F

     

    Und das Gesetz ist eine Frechheit, ob es so etwas nun in Deutschland schon gibt oder nicht - das macht nichts besser.

  • E
    elmar

    ...o gott ... o gott ... o gott ...

  • RD
    Richard Detzer

    Öffentlicher Friede heißt nicht, daß jeder religiöse Depp tun und lassen kann, was er will. Die Störung des öffentlichen Friedens durch religiöse Anwesenheit ist im wahrsten Sinn des Wortes eine böse verleumderische Angelegenheit, eine Lästerlichkeit durch Gott.

  • G
    Gott

    Ich fühle mich von der Dummheit und Ignoranz meiner Schöpfung beleidigt.

  • DP
    Daniel Preissler

    Man bekommt den Eindruck, dass Gott nicht zulassen wollte, die Mannschaft eines Landes, das so dumme Vertreter hat, zur WM fahren zu lassen. Er (Sie, Es?) hat das laizistische Frankreich bevorzugt. Aber nach dessen traditioneller Lesart ist Gott ja ohnehin Franzose.

    Ja, tatsächlich, Nordirland hat im letzten Jahr eine Existenzberechtigung hinzugewonnen - das war natürlich ein Witz, nicht, dass das jemand auf den Nahostkonflikt umlegt!). Selbstbestimmungsrechte der "Ureinwohner" und dumme Gesetze stehen nur in bedingter Relation zueinander. Aber ein kleiner EU-Ausschluss und die prompte Liberalisierung unserer eigenen Gesetze (siehe vorherige posts) könnten doch drin sein, oder?

    Grüßle

  • DP
    Daniel Preissler

    @Fred "Wo ist denn das Problem, liebe Taz, wenn es gesetzlich untersagt ist, Anhänger von Glaubensgemeinschaften indirekt zu beleidigen? Das hat überhaupt nichts mit mittelalterlichen Strukturen zu tun, ich empfehle bessere Geschichtskenntnisse..."

    von Anhängern und Anhängerkupplungen ist nicht die Rede, lieber Fred. Es geht um Gott. Dass sich manche Leute durch respektlose ("blasphemische") Äußerungen indirekt beleidigt fühlen, spielt zwar eine Role, ist aber nach meinem Verständnis nicht zentraler Teil des Gesetzes.

    Und natürlich hat das - indirekt (d;-)) - etwas mit dem MA zu tun, da damals die Kirche fester Bestandteil jeden Staates und jeder Weltanschauung war. Heute hat man da mehrere Möglichkeiten.

    Grüße

  • GG
    God´s Grandpa

    Ich mochte Gott gerne (als es ihn noch gab)! Er war mir eines meiner liebsten Enkelkinder ...

     

    Aber mich gleichzustellen mit dem kleinen Lauser? Nein, das wär mir nie eingefallen ... ;-)

  • H
    Heinrich

    Die Iren sind ja sowas von irre...

  • FN
    Floda Nashir

    Gott ist nicht beleidigbar. Er steht da völlig drüber. Zudem gibt es ihn nicht. Es geht tatsächlich um den öffentlichen Frieden. Da könnte man die Formulierung mit »religiös« und »Gläubige« tatsächlich einfach weglassen.

  • JE
    ja es gibt Gott

    und durch sein nicht-sein ist er allgegenwärtig,

    in seinem nicht-wirken allmächtig,

    allwissend mit seiner ignoranz.

    denn er muss niemandem etwas beweisen.

    euer geläster schmeichelt ihm,

    denn es zeigt das ihr ihm die gebührende aufmerksamkeit schenkt.

    und ich bin seine stimme.

    und jetzt verletzt bitte nicht seine gefühle.

  • K
    keks

    Und plötzlich freuen sich alle vernunftbegabten Nordiren, dem United Kingdom anzugehören.

  • R
    Ragism

    War ja klar. Die rechten Sesselfurzer müssen natürlich prompt wieder über "linke Gutmenschen" schreiben. Daß hier 90% der aufgeklärten Linken FÜR die Mohammed-Karikaturen waren (andernfalls dürften sie sich kaum mehr Linke nennen), ist ja egal. Sind doch eh alles Hippies.

     

    Ich werde jedenfalls nicht im geringsten mehr über die USA, Israel, Iran, Afghanistan etc. schimpfen. Wir in Europa sind mittlerweile keinen Deut besser.

  • AD
    aso (für den Dau: Akronym=achso)

    Und wenn ich nun behaupte, es gäbe keinen Gott, folglich könne das Blasphemie-Gesetz nicht zur Anwendung kommen.... könnte der irische Justizminister Dermot Ahern den lange erwarteten Gegenbeweis antreten?

     

    „...Das neue Gesetz definiert Blasphemie als Material, das die Gefühle von Gläubigen stark verletzt. Es muss außerdem eine Störung des öffentlichen Friedens vorliegen, und es muss nachgewiesen werden, dass der Gotteslästerer sie absichtlich herbeiführen wollte...“:

     

    Wenn die Emotionen das Motiv sein sollen:

    Umgekehrt werden die Gefühle der Atheisten durch die unbewiesene Behauptung, es gäbe einen Gott, stark verletzt...

    Zudem werden sie durch die Dominanz dieses Irrglaubens maßgeblich in allen Bereichen benachteiligt, wenn es überall einen Eid auf die Bibel abzulegen gilt, und gar Gesetze sich an diesem Irrglauben orientieren.

  • L
    Lebkuchenmesser

    Blaspemie Gesetze gibt es in Deutschland seit langem, siehe StGB § 166.

  • 2
    2idane

    Wenn der Artikel den Sachverhalt halbwegs korrekt wiedergibt, verstehe ich die hämische Pose nicht. Genau den gleichen Straftatbestand haben wir schon lange bei uns: StGB § 166 "(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften... den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft."

    Es geht dabei substanziell nicht eigentlich um den Schutz der Religion, sondern um den des öffentlichen Friedens. Dessen Störung (bzw. die "Eignung" dazu) ist das eigentliche KO-Kriterium der Strafbarkeit. Ratzinger hat das seinerzeit sarkastisch, aber treffend als Aufforderung zum öffentlichen Aufruhr der Gläubigen glossiert.

  • S
    Schulz

    Wenn es eine Abmilderung eines bestehenden Gesetzes ist, kann es eigentlich nur eine Verbesserung sein.

    Allerdings kennen wir die schrecklichen Geschichten von Inquisitionen, staatl. kirchl. Toetungsabsichten oder koerperl. Verstuemmelungen mit Freiheitsentzug

     

    zB nicht nur bei Taeufern oder Wiedertaeufern,

    was sind Wasserbehandlungen?

    Therapien, Wohlfuehlbaeder, und eine Bitte an Gott

     

    also wer Streit will,

    wird den Streit bekommen.

     

    Jeder Mensch kann doch heutzutage schon zuhause baden oder duschen,

    es gibt Freibaeder, Seen, Ozeane...

    und wir verzichten nur ungern auf Wasser

    zur Koerperpflege und Seelenpflege,

    fuer uns selbst, die Umwelt und Gott.

     

    Es sollte alles kostenfrei sein!

    Nur noch fuer Bonbons Geld ausgeben,

    das kann der einzige Unterschied sein,

    der mit Geld bezahlt wird.

  • F
    Fred

    Wo ist denn das Problem, liebe Taz, wenn es gesetzlich untersagt ist, Anhänger von Glaubensgemeinschaften indirekt zu beleidigen? Das hat überhaupt nichts mit mittelalterlichen Strukturen zu tun, ich empfehle bessere Geschichtskenntnisse...

  • H
    hessebub

    So ein Gesetz verstößt doch eindeutig gegen die Meinungsfreiheit und sollte vom europäischen Gerichtshof kassiert werden.

  • CC
    Cajun Coyote

    Blasphemie???

    Gibt's da nicht etwas von der EU?

  • TG
    Thomas Gauss

    Sehr gutes Gesetz.

     

    Wenn es nach der taz und deren Klientel ginge, würde es bei uns wohl bald ein anderes Gesetzt geben. Nämlich eines das jeden bestraft, der nicht ausdrücklich "links", atheistisch und "Migrationshintergrund" hat.

     

    Es gibt es noch vernünftige Politiker wie sich hier an diesem Beispiel zeigt.

     

    Das die linken Gutmenschen hier wieder wüten ist ja nur Bestätigung, dass sich Irland damit auf dem richtigen Weg befindet.

     

    Die taz-Klientel sollte sich einfach mal folgenden Satz zu Herzen nehmen, den jeder normale (gläubige) Mensche kennt:

     

    "Herr ich bin nicht würdig das du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund."

  • WS
    weiter so

    Als erste Amtshandlung sollten sämmtliche Ausgaben von Richard Dawkins' Gotteswahn in Irland zusammengesammelt und auf einem riesigen Scheiterhaufen verbrannt werden. Zudem fände ich auch Schutzeinrichtungen gut, in denen öffentlich bekennende Atheisten vorsorglich eingesperrt werden.

  • S
    stauffenberg

    Ich hatte ernsthaft vor, mir im Urlaub mal Irland anzuschauen. Das werde ich jetzt besser bleiben lassen. Ich wüsste gar nicht, wie ich dem allmächtigen Gott der Iren huldigen solle. Und wenn ich es doch versuchte, um nicht in Verdacht zu geraten, dann machte ich bestimmt etwas falsch im Prozedere und werde der Blasphemie überführt ;-)

  • AB
    Andreas Baader

    Es sollte besser den Straftatbestand der "Volksverdummung" analog zur Volksverhetzung geben.

    Dann könnte man alle Religionen verbieten und zusätzlich noch Esotherikern, Verschwörungstheoretikern und anderen unlogischen Spinnereien den Mund verbieten

  • S
    Sterno

    Schrecklich...

    Kann man da EU mäßig nix gegen machen?

  • EB
    Elmar B.

    Bereits der ansonsten nicht immer treffsichere Karl Marx stellte fest, Religion sei "Opium für das Volk" und ermögliche es den Machthabern ihre Untertanen zu gängeln und zu unterdrücken. Wenn solche geistigen Drogen per Gesetz Schutz genießen, ist für augeklärte Bürger Gefahr im Verzug. Denn hier läßt das Mittelalter und die Inquisition grüßen! Es fehlt nur, dass auch noch wieder Hexenverbrennungen gefordert werden ...

  • G
    gonzo

    Böses, böses Irland! Wo war der empörte Artikel der taz als die muslimische Welt das gleiche forderte bzw. durchsetzte?

  • G
    Gauner

    Nun ist es soweit. Willkommen in Kai Seekings Welt: Am achten Tag erschuf Gott das Geld!

     

    Wo bleiben die vielen Wendolins und Gunthers, die trotz des verbotenen öffentlichen Meinungsausspruches im Cafe sitzen und über die Gesellschaft diskutieren? Wo bleibt denn da die Dialektik, wenn kein Atheist sich mehr zu seiner "Religion" bekennen darf und öffentlich sagen, dass es (für ihn) keinen Gott gibt? Wie tief müssen wir noch sinken und uns kontrollieren lassen, bis wir zusammen ein klares NEIN formulieren? Man nimmt den Menschen die Sprache und keiner sagt etwas. Arme arme Welt...

     

    peace

  • D
    Dirk

    "Das neue Gesetz definiert Blasphemie als Material, das die Gefühle von Gläubigen stark verletzt."

    Wer aber definiert die Verletzung von Gläubigen? Wenn ich als gläubiger Mensch finde, dass eine Behauptung wie "Gott existiert nicht" mich keineswegs nicht verletzt, kann sie ja wohl keine Blasphemie sein, oder?

    Oder entscheiden jetzt irische Gottesfreaks, wnan ich beleidigt zu sein habe?

  • E
    Eris

    Das wird nicht billig! Des einen Blasphemie ist den anderen Kathismus.

  • L
    Leser

    @Krause

    Gab es im Mittelalter Mohammed-Karikaturen? Oder sind die primitiven Proteste der Muslime eine "Rückkehr ins Mittelalter"?? Man kann nicht dorthin zurück kehren, wo man bereits ist.

     

     

     

     

    Irland hat einen großen Schritt gemacht. Wieder einmal in die falsche Richtung. Mein Respekt vor diesem Land ist dadurch nicht gesunken. Denn ich hatte keinen.

  • K
    Karl

    Was ist dass denn noch für ein "Rechtsstaat" der die Tatbestandsmerkmale der Beleidigung, gibts ja gegenüber realen Individuen (und das ist auch ok), auf transzendente "Personen", mithin nicht reale Vorstellungsprodukte, ausweitet?

     

    Das ist blanke Willkür und zutiefst undemokratisch!, wann wird Irland besetzt?

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • FK
    Frau Käßmann

    Wir sollten den interreligiösen Dialog suchen und die Gemensamkeiten stärken.

     

    Mohammedkarikaturen sind hier nur kontraproduktiv, deswegen ist die Initiative in Irland der richtiger Weg.

  • S
    Schwesterwelle

    Irland mit ihrem Mittelalter befindet sich dann in der besten grünen Gesellschaft.

     

    Immerhin haben die führenden Köpfe der Grünen Partei die Mohammed Karikatur scharf verurteilt.

     

    Aber selbstverständlich gilt, das Mittelalter nur dem Christentum, denn der Islam wird dann von vorne rein da ausgegrenzt.

     

    Merke also lieber taz Leser:

     

    Mohammedkarikatur ist böse, islamophob und rassistisch und ein Verbot wäre in diesem Fall korrekt.

     

    Jesuskarikatur ist gut und aufklärerrisch und der Verbot ist Blasphemie und Mittelalter.

  • AA
    Al Andalus

    Ich finde es gut, dass die Gefühle der Gläubigen nicht mehr mit Füssen getreten werden. Ich muss hier in diesem Zusammenhang an die rassistische Mohammed-Karikatur denken, mit diesem Gesetz kann man dann von vorne rein so etwas unterbinden und die rechtsextremen islamophoben Scharfmacher haben dann keine Chance mehr.

     

    In Irland hat jetzt PI und andere Nazi Seiten keine Chance mehr.

  • S
    Struppi

    Guten Tag Irland,

     

    liebes, immer grünes Eiland der Goldtopfbeschützer und Elfen, Knausern und Erbauer der "Titanic". Bitte sage mir, was mit Kinobesuchern, die den Film "Das Leben des Brain" anschauen, passiert oder gar öffentlich vorführen? Wie gehst du mit Besuchern aus fernen Landen um, denen deine Rechtsauffassung nicht bewusst ist? Wie willst du dich vom Internet und der Musikbranche losreißen? Was machst du mit denen, die aus der Kirche austreten wollen oder nach 1937 schon ausgetreten sind?

    Bitte, liebes Irland, werde dir wieder bewusst, dass du allein zum Wohle deiner Staatsbürger existierst, dass du in der Pflicht stehst das Recht jedes Einzelnen zu wahren und nur dein Volk dir Tag für Tag deine Daseinsberechtigung neu ausschreibt!

  • K
    Krause

    "Rückkehr ins Mittelalter". Recht haben Sie. Eine solche Überschrift hätte ich mir auch im Zusammenhang mit den Mohammed-Karikaturen gewünscht. Aber da müssen wir ja Toleranz haben.

  • E
    Elvenpath

    Eher sollte die die Gehirnwäsche an Kindern, bei denen von Geburt an diese religiösen Wahnvorstellungen eingetrichtert wird, unter Strafe gestellt werden.

     

    So long...