Scharping setzt sich für EU-Rakete ein: Blair soll Waffen aus Europa kaufen
Berlin (taz) – Die Bewaffnung der neuen Eurofighter des britischen Militärs ist inzwischen zum Politikum geworden. In einem Brief drängt Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping seinen britischen Amtskollegen Geoff Hoon, die Kampfflugzeuge seiner Royal Air Force doch bitte mit einer europäischen Rakete, der „Meteor“, zu bestücken. Auch der französische Premier Massimo D’Alema sprach sich gegenüber dem britischen Premier Tony Blair für die Meteor-Rakete aus, ebenso Frankreichs Präsident Jacques Chirac. Das berichtet die Financial Times. Bis Februar wird eine Kommission des britischen Verteidigungsministeriums voraussichtlich seine Kaufempfehlung aussprechen.
Die französische Luftwaffe will selbst die Meteor-Rakete anschaffen, die von einem europäischen Konsortium unter Leitung der englisch-französischen Firma Matra BAe Dynamics (MBD) gebaut wird – zu dem auch die Dasa gehört. Der Haken dabei ist, dass es die Meteor noch gar nicht gibt – und ohne den 3 Milliarden Mark schweren Auftrag der Royal Air Force sind die Entwicklungskosten auch nicht aufzubringen.
Konkurrent der Meteor ist die Eraam Plus der US-amerikanischen Rüstungsschmiede Raytheon, die – selbstverständlich unterstützt von US-Präsident Bill Clinton – eine billigere Rakete geringerer Reichweite anbietet.
Die Hersteller des Eurofighters fürchten, dass der Export ihres Kampfjets vom US-Kongress blockiert werden könnte, falls auch US-Bewaffnung an Bord ist. urb
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