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Blähhuhn und bunte Eier

Federvieh-Meldungen flattern aufgeregt herein

Was war zuerst da? Das aufgeblasene Huhn oder das ausgeblasene Ei? Das fragten wir uns gestern angesichts der aufgeregt herein flatternden Nachrichten aus dem Federvieh-Sektor. Zunächst protestierten „20 Tierschutzorganisationen“ vor der Europazentrale von Subway in Amsterdam dagegen, dass der Sandwich-Konzern „Fleisch von Hühnern aus tierquälerischen Haltungsbedingungen verkauft“. Eigentlich eine löbliche Sache, aber die Mittel des Protests sind doch sehr fragwürdig: „Mit einem guten Dutzend großer aufblasbarer Hühner – geplant waren eigentlich 100 – boten sie den Sturmböen die Stirn“, jubelten die Tierschützer, die offenbar allen Anstand verloren haben! Hühner aufblasen?! Gar 100 Stück! Und das wollen Hühnerschützer sein?! Zum Glück konnte der Sturm diese Unmenschen stoppen! Beruhigender ist da, dass die „Qualitätsgemeinschaft Bunte Eier unter neuer Führung“ ist, wie die Eierfärber schließlich mitteilten. Damit gibt es auch weiterhin „starke, verlässliche Standards für gekochte und gefärbte Eier“. Unsere Erleichterung ist riesig. Denn „die Qualitätsgemeinschaft Bunte Eier startet mit frischem Wind in das Ostergeschäft 2020“. Jetzt heißt es, Eier ausblasen, bis die Backen platzen. Und wer zuerst da war, ob Ei oder Huhn, klären wir dann frühestens Ostern.

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