Blackout: Wenn es dunkel wird in der Stadt
Ein größerer Stromausfall würde das Leben zum Erliegen bringen. Sorgen sind aber unnötig, sagen Vattenfall und Senat.
Ein längerer Stromausfall in ganz Berlin hätte gravierende Folgen: In allen Privathaushalten fällt dann nicht nur das Licht aus, sondern auch die Heizung. Gas- und Ölheizungen brauchen Strom für die Zündung und vor allem für die Pumpe, die das heiße Wasser zu den Heizkörpern befördert. Die Lebensmittel in den Tiefkühltruhen bleiben noch eineinhalb Tage gefroren, wenn man die Tür geschlossen hält. Aber warum sollte man die Tür auch öffnen, viele können ja eh nicht kochen. Computer fahren nicht mehr hoch, Mobilfunknetze sind überlastet oder ausgefallen. Nur Radios mit Batterie funktionieren noch. Alle Ampeln fallen aus, Banken und Geschäfte sind zu, genauso alle Tankstellen (bis auf drei, die einen Anschluss für ein Notstromaggregat haben).
Mit derartigen Blackouts beschäftigte sich am Montag der Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Das Ergebnis: Die Berliner können beruhigt sein. Zu einem tagelangen und flächendeckenden Stromausfall wird es in der Stadt nicht kommen, versicherte Vattenfall-Technikleiter Thomas Schäfer. Ein solcher Stromausfall sei bereits sehr unwahrscheinlich – und wenn er doch auftrete, werde das Netz nach wenigen Stunden wieder hochgefahren.
So war es im November 2011 in München, als 450.000 Menschen kurzzeitig ohne Strom waren. Und so war es auch im November 2006, als das Licht in Millionen Haushalten in Europa ausging – und innerhalb von Stunden wieder an war.
Aber was geschieht, wenn es trotzdem zu einem längeren Stromausfall kommt? Die Stadt rüstet sich auch für diesen Fall. In den Notstromaggregaten reicht der Diesel meist nur für 24 Stunden. In dem Projekt „TankNotStrom“ arbeiten Feuerwehr und Polizei, Bundesforschungsministerium, TU Berlin und andere daher an einem Konzept für ein Auftanken der Notstromaggregate: Diese melden ständig per Funk ihren Füllstand, regelmäßig kommt ein Tankwagen vorbei. „Der erreichte Grad der Prävention in Berlin ist in dieser Form in Deutschland selten anzutreffen“, freute sich denn auch Bernd Krömer (CDU), Staatssekretär in der Innenverwaltung.
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