Bizarrer Skandal um Christian Lüth: AfD-Sprecher bleibt freigestellt
Weil er sich als „Faschist“ bezeichnet haben soll, muss Lüth seinen Job ruhen lassen. Dabei bleibt es auch, hat nun die AfD-Fraktion entschieden.
Öffentlich bekannt ist bislang, dass sich Lüth in einem Whatsapp-Chat mit einer jungen Frau als „Faschist“ bezeichnet und seine „arische“ Abstammung gerühmt haben soll – mit Bezug auf seinen angeblichen Großvater, einen Marineoffizier, der im Zweiten Weltkrieg U-Boot-Kommandant war und mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde. Allerdings ist er mit diesem Mann wohl doch nicht so eng verwandt, wie er angab. Besagter Offizier war wohl nur Lüths Großonkel.
Der Chat war bei Fraktionschef Alexander Gauland gelandet, der Lüth vor knapp zwei Wochen freigestellt hatte. Weil es aber die Fraktion war, die Lüth zu Beginn der Legislaturperiode ins Amt gewählt hatte, beharrt sie nun auch auf ein Mitspracherecht, was seine Zukunft angeht.
Offiziell macht die AfD zu dem Fall aus arbeitsrechtlichen Gründen keine weiteren Aussagen. Aus der Fraktion aber ist zu hören – wie auch Baumann andeutete –, dass es weitere Vorwürfe gebe. Vielen Abgeordneten galt Lüths Lebenswandel ohnehin als unsolide, sein Auftreten als großspurig, seine Arbeit als unzuverlässig.
Die meisten AfD-Abgeordneten scheinen auch deshalb der Ansicht zu sein, dass Lüth nicht auf seinen alten Platz zurückkehren solle. Ob es aber eine „Anschlussverwendung“ oder eine Kündigung gebe, werde noch diskutiert. Die Leitung der Pressestelle der AfD-Fraktion hat unterdessen der ehemalige Redakteur der Jungen Freiheit Marcus Schmidt übernommen, der bislang Lüths Stellvertreter war.
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