: Bitte schön, schießen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat die Jäger aufgefordert, mehr Rehe und Hirsche zu schießen. Denn dieses „Schalenwild“ gefährde vor allem den Jungwald, sagte der BUND- Forstexperte Helmut Klein: Von den niedrigen Jungbäumen sei heute ein Drittel durch gefräßiges Wild geschädigt. Durch diesen Wildverbiß entsteht nach den Angaben des BUND in den Wäldern der Bundesrepublik jedes Jahr ein Schaden von über zwei Milliarden Mark.
Klein kritisierte vor allem die Jäger: Sie füttern das Wild in unnötigem Maß, erhöhen dadurch den Bestand und schießen letztlich zu wenige Tiere. Der Hobbyjäger von heute, so die Klage des Naturschützers, steige aus seinem Auto und möchte sofort einen stattlichen Bock vor die Büchse bekommen. Um die Chance darauf zu erhöhen, würden viele Jäger den Bestand in ihrem Gebiet nicht verringern wollen.
Der BUND fordert nun, die Waldbesitzer regelmäßig über die Wildschäden zu informieren. Und den gesamten Aufwand für Wildschutz möchte der BUND von den Jägern finanzieren lassen. Foto: Peter Himsel/Ghost
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen