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Bischofferode bald stillgelegt

■ Übernahme durch das Land als letzte Chance

Sondershausen (dpa) – Der Einigungsversuch im Konflikt um die Schließung der thüringischen Kali- Grube Bischofferode ist gescheitert. Ein Interessenausgleich zwischen Betriebsrat und der Mitteldeutschen Kali AG (MdK) sei nicht möglich gewesen, erklärte der Vorsitzende der Einigungsstelle, Hans Eisemann, der vom Arbeitsgericht Eisenach eingesetzt worden war. Nach Angaben der Rechtsanwälte beider Seiten hat damit die einstweilige Verfügung, mit der der MdK die Stillegung der Grube vorläufig untersagt worden war, ihre Wirkung verloren. Keiner der 700 Beschäftigten von Bischofferode werde jedoch durch die Stillegung zum Jahresende arbeitslos, betonte MdK-Vorstandsmitglied Peter Backhaus.

Nach Aussage des Anwalts des Betriebsrates, Horst Sparolin, sind damit zumindest die arbeitsrechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft. Der Betriebsrat will jedoch alles versuchen, das Werk doch noch zu erhalten. Über die treuhandeigene Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung stillgelegter Bergwerke (GVV) gehe Bischofferode an die Treuhand zurück.

Dadurch bestehe zumindest die Möglichkeit, daß das Land das Werk in einer Übergangszeit von der Treuhand übernimmt und dann privatisiert. Ob das Land dazu bereit ist, soll am Montag bei einem Gespräch in Erfurt geklärt werden. Außerdem wird eine Klage vor dem europäischen Gerichtshof erwogen. Laut Backhaus werde allen Beschäftigten jetzt schriftlich die Übernahme des bestehenden Arbeitsverhältnisses durch die GVV bis Ende 1995 angeboten.

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